1:2 in Hamburg: Hunt verpasst Hoffenheim Dämpfer

von Jean-Pascal Ostermeier | sid17:33 Uhr | 08.04.2017
HSV-Jubeltraube beim 2:1-Heimsieg gegen Hoffenheim
Foto: FIRO/SID

Dämpfer für Champions-League-Aspirant 1899 Hoffenheim: Nach drei Siegen in Serie und dem Triumph gegen Tabellenführer Bayern München haben die Kraichgauer am Ende der Englischen Woche beim Hamburger SV mit 1:2 (1:1) verloren und ihre dritte Saisonpleite kassiert. Der HSV verschaffte sich vor allem dank Doppel-Torschütze Aaron Hunt Luft im Abstiegskampf.

Die Norddeutschen, die zum neunten Mal in Folge vor eigenem Publikum ungeschlagen blieben, gingen in der 25. Minute durch einen Freistoß von Ex-Nationalspieler Hunt in Führung. Für den Ausgleich sorgte zehn Minuten später Andrej Kramaric. Dabei erzielte der Torjäger seinen zwölften Saisontreffer, gleichzeitig war es das 200. Auswärtstor in der Hoffenheimer Bundesliga-Geschichte.

Mit seinem zweiten Treffer machte Hunt (75.) dann den HSV-Sieg perfekt. Für den 30-Jährigen war es der erste Doppelpack seit dem 3. Mai 2014 - damals hatte er noch für Bremen beim 2:0 gegen Hertha BSC getroffen.

Vor 53.565 Zuschauern im fast ausverkauften Volksparkstadion prädentierten sich beide Mannschaften zweikampfstark und stabil in der Defensive, was die Zahl der Torchancen spürbar drückte. In der ersten Halbzeit scheiterte Niklas Süle für Hoffenheim mit einem Drehschuss aus kurzer Distanz (21), für den HSV traf Filip Kostic (37.) mit einem verdeckten Flachschuss nur das Aussennetz.

Bemerkbar machte sich im Team von Coach Julian Nagelsmann das Fehlen des Ex-Hamburgers Kerem Demirbay, der wegen Wadenproblemen nicht auflaufen konnte. Trotz fünf verletzter Spieler wirkten die HSV-Aktionen durchaus strukturiert, auch Torhüter Christian Mathenia vertrat den angeschlagenen Stammkeeper Rene Adler problemlos.

Nach dem Seitenwechsel war beiden Mannschaften anzumerken, dass sie mehr als ein Unentschieden wollten. Entsprechend ging man hüben wie drüben mehr ins Risiko, ohne jedoch zunächst zu klaren Einschussmöglichkeiten zu kommen.

Nach ziemlich genau einer Stunde geriet die TSG mehr und mehr unter Druck und hatte bei mehreren Strafraumsituationen Glück. Kostic drosch in der 64. Minute eine Hereingabe freistehend über die Querlatte. Hoffenheim befreite sich vorerst aus dieser kritischen Lage, wurde dann aber von Hunt kalt erwischt.

Doppel-Torschütze Hunt sowie der aufgrund seiner Dribbelstärke stets gefährliche Kostic verdienten sich in der Mannschaft von Trainer Markus Gisdol, der auch auch bei den Gästen auf der Bank saß, die besten Noten. Stärkste Hoffenheimer Akteure waren Torschütze Kramaric sowie in der Defensive Kevin Vogt. HSV-Abwehrchef Kyriakos Papadopoulos sah die fünfte Gelbe Karte und ist für das Nordderby am Ostersonntag (15.30 Uhr/Sky) bei Werder Bremen gesperrt.

(sid)



Man hat gesehen, dass ich kein klassischer Torjäger bin.

— Jonas Hector, 1. FC Köln, nach vielen vergebenen Chancen im Saisonfinale gegen Schalke 04 (1:0).