Union Berlin verabschiedet sich langsam aus dem Meisterschaftsrennen der Fußball-Bundesliga. Das 1:1 (0:0) beim VfL Wolfsburg war bereits das vierte Ligaspiel nacheinander ohne Sieg.
Sonntag, 12.03.2023
Auch auf einem Champions-League-Platz steht die Überraschungsmannschaft dieser Saison aktuell nur noch, weil sie das bessere Torverhältnis als der punktgleiche Tabellenfünfte SC Freiburg hat.
Vor 23.554 Zuschauern in der Volkswagen Arena war selbst der eine Punkt aus Berliner Sicht eher glücklich. Und dass obwohl Union durch einen Foulelfmeter von Josip Juranovic in der 72. Minute in Führung ging und der Ausgleich von Patrick Wimmer erst sechs Minuten vor Schluss fiel (84.). Denn über das ganze Spiel gesehen vergab der VfL wie schon vor einer Woche beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt mehrere gute Chancen.
Müde Unioner lassen VfL gewähren
In der 15. Minute klatschte ein Freistoß von Mattias Svanberg an die Latte. Nur eine Minute später parierte Union-Torwart Frederik Rönnow per Fußabwehr einen Schuss des auf seiner rechten Seite durchgebrochenen Kilian Fischer (16.). Kurz vor der Halbzeit lief Omar Marmoush sogar ganz allein auf den dänischen Keeper zu (45.). Der Ägypter schoss aber am Tor vorbei. In der zweiten Halbzeit ließ der VfL-Stürmer noch zwei weitere gute Möglichkeiten aus (59./76.).
Wolfsburgs Trainer Niko Kovac behielt mit seiner Einschätzung recht: Der laufstarke VfL wirkte tatsächlich frischer und dynamischer als sein Gegner, weil Union zwischen zwei Europa-League-Spielen steckte. Die erste Partie gegen Saint-Gilloise fand erst drei Tage zuvor in Berlin statt (3:3). Das Rückspiel in Belgien folgt genau eine Woche später.
Wolfsburger Chancenplus bleibt ungenutzt
Wie groß der Respekt vor den Unionern trotzdem war, zeigte sich an der Wolfsburger Schlüsselpersonalie dieses Abends. Zum ersten Mal seit 23 Monaten bestritt der VfL wieder ein Bundesliga-Spiel ohne seinen gesperrten Kapitän Maximilian Arnold. Kovac ersetzte den zentralen defensiven Mittelfeldspieler jedoch nicht positionsgetreu, sondern stellte mit Josuha Guilavogui und Felix Nmecha gleich zwei Sicherheitskräfte vor der Abwehr auf.
Da Union das Zentrum ebenfalls gern verdichtet, entwickelte sich ein überwiegend ausgeglichenes Spiel mit vielen Zweikämpfen und wenig Raumgewinnen. Der Unterschied zwischen beiden Teams war nur: Union brauchte lediglich eine klare Chance für ein Tor, der VfL ein halbes Dutzend.
Und so zeigte sich erneut ein Wolfsburger Muster: Zum fünften Mal spielte der VfL im neuen Jahr gegen eines der Top-Sechs-Teams der Bundesliga. Und zum dritten Mal blieb man trotz eines klaren Chancenplus' ohne Sieg. So verpassten die Wölfe auch den erhofften Sprung auf Platz sieben, der am Ende der Saison vielleicht für einen Platz in der Conference League reicht.(dpa)
Es gibt ja ein paar Teile am Körper, die möchte man ja noch mal verwenden können.
— Marcel Reif