1:1 gegen Leverkusen: Schalke kommt nicht in Tritt

von Jean-Pascal Ostermeier | sid22:33 Uhr | 29.09.2017
Bundesliga: Schalke und Leverkusen trennen sich 1:1
Foto: FIRO/SID

Auch unter dem neuen Trainer Domenico Tedesco kommt Schalke 04 nicht auf Europapokalkurs. Nach zwei Niederlagen mussten sich die Königsblauen im Schlüsselspiel gegen den Angstgegner Bayer Leverkusen mit einem 1:1 (1:0) zufrieden geben. Die Gelsenkirchener verpassten mit einer weitgehend enttäuschenden Leistung den Sprung auf Platz fünf, die Werkself holte zwar den ersten Auswärtspunkt der Saison, hinkt den eigenen Ansprüchen als Tabellenachter aber weiter hinterher.

Dabei waren die Leverkusener, die zuletzt dreimal in Folge auf Schalke gewonnen hatten, über weite Strecken mit schnellem Kombinationsfußball die bessere Mannschaft. Doch Leon Goretzka brachte die Gastgeber mit einem direkt verwandelten Freistoß in Führung (34.), der eingewechselte Leon Bailey glich im Duell der langjährigen Europacupstammgäste, die nach der verkorksten Vorsaison zurück ins internationale Geschäft wollen, vor 61.515 Zuschauern aus (61.).

Ein emotionales Comeback feierte Schalkes Rekordeinkauf Breel Embolo. 349 Tage nach seiner schweren Knöchelverletzung mit Wadenbeinbruch stand der Schweizer wieder in der Startelf. "Es war die schwerste Zeit meines Lebens", sagte der 20-Jährige, der im Sommer 2016 für 22,5 Millionen Euro plus Boni verpflichtet worden war. Nach drei Kurzeinsätzen mit insgesamt 55 Minuten war der Schweizer Nationalspieler "in einem sehr, sehr guten körperlichen Zustand", sodass Trainer Domenico Tedesco das lange Warten beendete.

Zum dritten Mal in Folge lief das US-Talent Weston McKennie zum Anpfiff auf. Der 19-Jährige erhielt den Vorzug vor 19-Millionen-Mann Nabil Bentaleb, der nach einer Muskelverhärtung wieder zur Verfügung stand. Bayer-Coach Heiko Herrlich hatte gegenüber dem 3:0 gegen den Hamburger SV gleich auf vier Positionen gewechselt. In der defensiven Zentrale setzte er auf die Bender-Zwillinge: Sven in der Innenverteidigung, Lars auf der Doppel-Sechs.

Schalke begann seltsam passiv und überließ Leverkusen zunächst die Initiative. Die Werkself kombinierte flüssig, die wenigen Angriffsversuche der Königsblauen erstickten die Gäste schon in der Entstehung. Die erste nennenswerte Torchance hatten dennoch die Gastgeber: Bastian Oczipka verfehlte mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das Ziel nur knapp (24.).

Es war der Startschuss für etwas mehr Offensivbemühungen der Schalker, doch bis zum Mittelstürmer Embolo kam der Ball so gut wie nie. Die Führung resultierte wieder einmal aus einer Standardsituation: Goretzka zirkelte einen Freistoß aus 22 Metern um die Mauer in den Winkel - das erste Schalker Tor nach 220 Minuten. Dabei profitierte der Nationalspieler auch davon, dass Karim Bellarabi kurz vor der Ausführung die Mauer verließ.

Auf der anderen Seite scheiterte Kevin Volland mit einem Freistoß an Torwart Ralf Fährmann (40.), ebenso wie kurz vor der Pause Julian Brandt mit einem Schuss aus 14 Metern (45.). Leverkusen, die deutlich aktivere Mannschaft, lag zur Halbzeit zurück und wunderte sich darüber. Für Embolo, an dem das Spiel weitgehend vorbei lief, war nach 53 Minuten Schluss.

Drei Minuten später verpasste der starke Goretzka die Vorentscheidung, als er völlig frei über das Tor schoss. Das rächte sich, als Bailey den Ball über Fährmann hinweg ins Netz schlenzte. In der Schlussphase ging es hin und her, beide Teams erspielten sich Chancen für einen möglichen Sieg.

(sid)



Thomforde für Helgoland.

— Sprechchor der Fans des FC St. Pauli.