Am Ende seiner langen Karriere hatte Sami Khedira noch einen Rat für Hertha BSC.
Sami Khedira
Hertha BSC•Mittelfeld•Deutschland
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Bundesliga
«Das ist ein langsamer Prozess, nach und nach höher zu kommen. Das geht nicht sofort, in der nächsten Saison international zu denken. Das wäre nicht richtig», sagte der Ex-Weltmeister, kurz nachdem er seinen Rücktritt verkündet hatte. Einmal noch will er am Samstag in der Fußball-Bundesliga für die Berliner bei der TSG 1899 Hoffenheim auflaufen, dann ist für den 34-Jährigen Schluss. Seine gut vier Monate beim Hauptstadtclub waren nach Champions-League-Sieg und WM-Titel 2014 eine prägende Zeit.
«Ich war es immer gewohnt, in anderen Tabellenregionen zu spielen», sagte Khedira. Am vergangenen Wochenende sicherte er sich mit Hertha am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt. Als Erfolg wollte das der frühere Nationalspieler nicht bezeichnen, aber er betonte: «Ich bin stolz auf die Mannschaft, weil wir es geschafft haben, mit Pal als Trainer intern einen Spirit zu entwickeln.» Ein neuer Teamgeist habe dazu beigetragen, dass es zuletzt in sieben Spielen nacheinander keine Niederlage gab. «Ich bin stolz, meinen Teil beigetragen zu haben, so etwas mitzukreieren», sagte der Mittelfeldspieler.
Dank der Millionen-Investitionen von Geldgeber Lars Windhorst soll es für Hertha in den kommenden Jahren nach dem knapp vermiedenen Gang in die Zweite Liga weiter bergauf gehen. Doch dabei sei eben Geduld gefragt. Khedira wird das jedenfalls nur noch von außen beobachten, will nun reisen und den nötigen Abstand zum Fußball bekommen, ehe er irgendwann in anderer Funktion irgendwo auf der Welt zurückkehrt. «Die Möglichkeiten sind ja da. Die Strukturen werden momentan geschaffen», sagte Khedira zur Situation bei den Berlinern: «Ich bin glücklich und dankbar, dass ich zum ersten Schritt in die richtige Richtung etwas beitragen durfte.»
Die Zukunftsplanungen überlässt er aber anderen. «Ich habe kein Mitspracherecht, was die Neuausrichtung betrifft, deswegen möchte ich mich daran nicht beteiligen», sagte Khedira deutlich und wollte ausdrücklich kein Plädoyer für Trainer Pal Dardai halten. Noch ist weiterhin nicht klar, ob der Ungar über den Sommer hinaus Chefcoach beim Hauptstadtclub bleibt. «Pal hat die Mannschaft erreicht und aufgeweckt. Er war hart, er war lieb, er war absolut der richtige Trainer», sagte der 77-malige Nationalspieler: «Ich kann sagen, dass ich mit Pal unheimlich gerne zusammengearbeitet habe.»
Der künftige Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic sei «eine Bereicherung für Hertha BSC, er wird hier vieles bewirken mit seinem Team», sagte Khedira. Er selbst kann nicht mehr dabei helfen, den «Big City Club» nach Europa zu führen. «Ich kann nicht mehr das erfüllen, was ich selber von mir verlange», sagte Khedira ganz offen: «Jetzt sitze ich hier als alter Herr.» Trotzdem genoss er die wenigen Monate seit seinem Wechsel aus Turin trotz der Verletzungsprobleme und wenig Spielzeit. «Ich habe tolle Teamkameraden erleben dürfen. Ich hatte eine unheimlich tolle Zeit hier», sagte Khedira.
Er versicherte, dass dies nicht nur die üblichen Floskeln seien. Zum Abschied würde er sich einen letzten Bundesliga-Einsatz in Hoffenheim wünschen, ehe ein ganz neues Leben beginnt. «Ich brauche Abstand, ich brauche Ruhe, aber ich werde weiterhin im Fußball bleiben. Ich werde euch weiterhin nerven, keine Sorge», sagte Khedira. Und in Berlin wird man ihn wohl auch schnell wiedersehen. Zum Beispiel wenn er künftig beim 1. FC Union auf der Tribüne sitzt. Dort spielt sein jüngerer Bruder Rani ab der kommenden Saison in der Bundesliga.
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(dpa)
Meine Mitspieler meinten: Wir müssen dich warnen, Hennes Weisweiler trinkt gern Bier. Ich sagte: Ich habe unter Brian Clough gespielt.
— Tony Woodcock in einem Interview über seine Ankunft beim 1. FC Köln.