Marco Rose gefiel die Momentaufnahme. Mit RB Leipzig wird der 46 Jahre alte Fußballlehrer mehr und mehr zum Hauptverfolger des großen FC Bayern. «Wir wollen dorthin, wo wir im Moment stehen», sagte er nach dem 2:1 (1:0) bei Werder Bremen - zu dem Zeitpunkt stand RB, der Pokalsieger, als Zweiter hinter dem deutschen Rekordmeister und Titelverteidiger.
Samstag, 12.11.2022
«Wenn man sich das so anschaut, fühlt sich das richtig geil an», sagte Torwart Janis Blaswich über den «hochverdienten Sieg». «Unabhängig vom Tabellenplatz haben wir das die letzten Wochen extrem intensiv gespielt», fügte der Ersatz für Stammtorwart Peter Gulacsi hinzu.
Leipzig feierte vor der anstehenden Winterpause den sechsten Pflichtspielsieg in Serie - es war der vierte Erfolg in der Liga nacheinander. Die Sachsen bestätigten in einem temporeichen, aber ausgeglichenen Spiel ihre exzellente Form unter ihrem aktuellen Coach. Der Club gewann seit Roses Amtsantritt zwölf von 16 Partien.
WM-Kandidaten bleiben ohne Treffer
Beide Teams zählen derzeit zu den torgefährlichsten Mannschaften der Liga. Der Leipziger Christopher Nkunku (12 Treffer) und Bremens Niclas Füllkrug (10), der am Donnerstag in den WM-Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen wurde, gehören derzeit zu den besten Schützen der Liga - am Wochenende blieben aber beide ohne Erfolg.
Weder der französische WM-Teilnehmer Nkunku noch Füllkrug sorgten vor 41.500 Zuschauern im Weserstadion für einen Treffer. Mit der ersten großen Chance erzielte Leipzigs Angreifer André Silva (13. Minute) die Leipziger Führung, indem er im Strafraum ohne Gegenwehr traf. Christian Groß (57.) glich mit einem abgefälschten Schuss von der Strafraumgrenze aus. Xaver Schlager (71.) brachte die Sachsen wieder in Führung und sorgte für den Endstand.
Werder-Trainer Ole Werner ärgerte sich über das zweite Gegentor: Der Treffer der Gäste sei «eine zu verteidigende Aktion» gewesen. Leipzig hat das sehr gut verteidigt», lobte er.
Füllkrug mit guter Quote
Bremen hätte in den Schlussminuten noch den Ausgleich erzielen können. Das kümmerte die Sachsen nicht. Auf den zwischenzeitlichen Ausgleich hätten «die Jungs» laut Rose gut reagiert. «Hinten raus haben wir es mit allen Körnern, die noch drin waren, zu Ende verteidigt», sagte er.
Die Grün-Weißen um Füllkrug, der nach einer Rückenprellung in die Startelf der Hanseaten zurückgekehrt war, scheiterten immer wieder an der Leipziger Abwehr und dem insgesamt starken RB-Torwart Blaswich.
WM-Teilnehmer Füllkrug fiel mit einer guten Zweikampfquote auf, aber kam kaum zu aussichtsreichen Toraktionen. Auf der Gegenseite kam Nkunku erst spät in Fahrt und hatte mehrmals das mögliche 2:0 für die Gäste auf dem Fuß (45.+1/52.). Insbesondere in den Schlussminuten dürfte einigen französischen Fans der Atem gestockt haben, als der Angreifer zweimal gefoult wurde und kurz auf dem Boden liegen blieb.(dpa)
Er hat nicht auf dem Tisch gestanden und gesungen, das haben wir Spieler gemacht.
— Leverkusen-Legende Rüdiger Vollborn über Bayer-Trainer Dragoslav Stepanovic beim Pokalfinale 1993. Der Serbe hatte kurz zuvor erst Reinhard Saftig beerbt.