Bayern Münchens Trainer Thomas Tuchel muss für seine Aussagen bei einem Fanclub-Besuch über ein mögliches Auslands-Engagement in der Zukunft viel Kritik einstecken.
Samstag, 27.01.2024
«Dann setzt sich der da hin und redet über Xavi, über die Nachfolge und dass er gerne mal in Barcelona oder Spanien trainieren würde. Das ist eine Frechheit», sagte Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann in der Talkshow «Sky90» am Sonntag: «Er ist ein sehr intelligenter Mann, so etwas rutscht ihm nicht einfach so raus. Nur er muss eins wissen: Wenn du Angestellter vom FC Bayern bist, sich mit der Führung anzulegen - das war selten eine gute Idee.»
Tuchel hatte bei einem Besuch eines Fanclubs in Heidenheim allgemein über ein mögliches Traineramt im europäischen Ausland gesprochen und sich dafür offen gezeigt. «Das Ausland wird mich auf jeden Fall nochmal reizen, also ganz allgemein», sagte der frühere Coach von Paris Saint-Germain und des FC Chelsea. Die Liga in Spanien finde er «außergewöhnlich», weil sie «von wahnsinnigem Selbstvertrauen geprägt» sei. «Wenn man mit spanischen Spielern spricht, hast du das Gefühl, dass du ganz schnell mit den Menschen sprichst und da keine Floskeln dazwischenstehen und keine unsichtbare Wand.»
Wenig Verständnis von Bruchhagen
Auch der frühere Bundesliga-Manager Heribert Bruchhagen zeigte wenig Verständnis für Tuchels Aussagen, die nur einen Tag nach der Ankündigung von Trainer Xavi Hernández, am Saisonende beim spanischen Spitzenclub FC Barcelona aufhören zu wollen, fielen. «Er muss auch wissen, welche Folgen das hat. Ich hätte erwartet, dass er die Antwort gibt: "Im Augenblick beschäftige ich mich ausschließlich mit dem FC Bayern"», sagte Bruchhagen. Der 75-Jährige ist sich sicher: «Man wird bei Bayern nicht amüsiert sein darüber.»
Hamann ging sogar noch einen Schritt weiter, er glaubt an ein baldiges Aus für den Trainer in München. «Tuchel und der Bayern München ist das größte Missverständnis seit Jürgen Klinsmann. Es passt nicht zusammen - und er weiß das mittlerweile auch», sagte er.
Bayern München hat am 19. Bundesliga-Spieltag den Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen auf zwei Punkte verkürzt. In zwei Wochen treffen beide Top-Teams im direkten Duell aufeinander.(dpa)
Gehe ich jetzt nicht zur Arbeit, bin ich eine Pflaume.
— Bernd Hölzenbein, Manager von Eintracht Frankfurt, nach dem ersten Bundesliga-Abstieg.