ZDF-Reporter Béla Andreas Rethy, lieb gewonnener Protagonist unserer Sprüche-Redaktion, geht an seinem 66. Geburtstag am 14. Dezember 2022 mit dem WM-Halbfinale Marokko gegen Frankreich in den Ruhestand. Béla Rethy – Fussballdaten.de hat eine Auswahl seiner besten Sprüche.
„Béla Rethy weiß, wie’s ausgegangen ist!“ Wie lieben wir diesen „Sportstudio“-Standardsatz bei der Anmoderation von Katrin Müller-Hohenstein! Gibt er uns doch am späten Samstagabend das Gefühl, als braucht es auch in diesen bewegten, diesen hektischen Zeiten kein DAZN oder gar Sky, um die Bundesliga-Ergebnisse zu erfahren. Die liefern uns kurz vor Mitternacht immer noch das ZDF und Béla Rethy. Gut so!
Béla Rethy (kommentierte 3 WM-Endspiele und 7 Champions-League-Finals live) wusste wirklich immer, wie es ausgegangen ist. Beim WM-Debakel für Deutschland gegen Südkorea (0:2) am 27. Juni 2018 in Kazan sah er klar: „Das ist alles keine Zeitlupe, das sind reale Bilder.“ Wobei viele bis heute rätseln, ob die deutsche Mannschaft in Russland nicht doch in Zeitlupe spielte….
Einmal kommentierte er sogar ohne Bilder bzw. mit Schweizer TV-Material, weil in der Straße des ZDF Stromausfall war. So geschehen beim legendären EM-Halbfinale 2008 mit Deutschland gegen die Türkei (3:2) in Basel: „Wir haben jetzt das Bild vom Schweizer Fernsehen übernommen, dadurch sieht das Spiel der Deutschen aber auch nicht besser aus.“
Apropos Aussehen. „Das da vorn“, klärte Rethy in einem WM-Spiel mit Kolumbien auf, „was aussieht wie eine Klobürste, das istValderrama.“ Rethy im Abschieds-Interview mit SPORT BILD (Ausgabe 49 / 2022) dazu: „Das wäre heute nicht mehr möglich und war auch damals in der Spontaneität schon grenzwertig.“
Was wir an dem gebürtigen Wiener so schätzten, war nicht der Schmäh, sondern es waren seine klaren Worte zu den Spielen der deutschen Mannschaft. Wie „diese Blamage, die wir jetzt noch einmal grün auf grün sehen“, nach dem 1:5 in Rumänien vor der EURO 2004.
Probleme hatte er mitunter nur mit den Stadion-Namen: „Die München-Arena, so heißt die offiziell hier“. Die EURO 2021 mit Deutschland – Frankreich (0:1) – ein Feuerwerk der guten Laune beim DFB und ein Turnier mit vielen Bonmots von Béla Rethy: „Starker Pass. Okay, fast starker Pass!“ Und mit etwas Mitleid für den Gegner: „Jetzt wird der arme Pavard in seinemeigenen Stadion ausgepfiffen!“
Für unsere Sprüche-Redaktion gibt es natürlich eine Lieblings-Anekdote von und mit Béla Rethy. In diesem Fall ist es der Anruf beim marokkanischen König Hassan II. bei der WM 1986 auf Vorschlag des Pressesprechers der „Atlas-Löwen“, die damals wie heute bei der Weltmeisterschaft so viel Spaß machen. Das Leben braucht Konstanten. Béla Rethy ist so eine.
Und dann der Réthy-Klassiker schlechthin. Mit Blick auf Tschechiens Coach Karel Brückner, genannt „Klekih-petra“, sagte die Reporter-Legende: „Sie nennen ihn Pletikosa!“ Das war, wie wir wissen, Stipe Pletikosa, seines Zeichens Nationaltorhüter Kroatiens…
Unser Redakteur hat Béla Rethy im Januar 2013 mal auf einem Schiedsrichter-Lehrgang für Journalisten in Hannover getroffen. Wo auch sonst? Er hat ihn als großartigen Kollegen erlebt. Dass er sich im Ruhestand häufiger Spiele von Eintracht Frankfurt ansehen will, finden wir prima – vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Bis dahin sagen wir mit viel Respekt: „Servus, Béla!“
Wir haben früher jedes Champions-League-Tor nachgespielt, jetzt mach ich es selbst.
— Kai Havertz, FC Chelsea, zu seinem Siegtor im Champions-League-Finale 2021.