Fazit:
Inter Mailand schlägt Bayer Leverkusen unterm Strich verdient mit 2:1 und zieht in das Halbfinale der Europa League ein. Die Nerazzurri waren das insgesamt abgezocktere Team und hätten bereits in der ersten Halbzeit alles klar machen können. Gelingt Lukaku das 3:0 im Eins-gegen-Eins gegen Hrádecký, brennt wohl nichts mehr an. Stattdessen kam die Werkself durch Havertz postwendend noch einmal ran, erspielte sich dann aber trotz drückendem Ballbesitzvorteil kaum nennenswerte Chancen. Die Biscione blieben bei ihren regelmäßigen Kontern insgesamt gefährlicher, mussten am Ende aber lange zittern, da die Vorentscheidung im zweiten Durchgang partout nicht fallen wollte. Damit ist das letzte deutsche Team im Finalturnier in Deutschland raus. Inter spielt am Sonntag gegen Donezk oder Basel um den Einzug ins Finale.
Spielende
Gelbe Karte für Nicolò Barella (Inter)
Unfassbar! Havertz legt für Diaby auf, der abermals eine Millisekunde zu lang zögert. Anstatt die Kugel kompromisslos aufs Tor zu jagen, ist die Lücke in der Inter-Defensive auch direkt wieder geschlossen. Offiziell ist die Nachspielzeit damit abgelaufen. Zwei Minuten dürfte es wegen des VAR-Checks aber möglicherweise noch geben.
Nachdem Bailey ein taktisches Foul begeht, bei dem der Schiedsrichter die Gelb-Rote Karte bemerkenswerterweise stecken lässt, kann Bailey eine Flanke aus dem linken Halbfeld gefährlich vors Tor schlagen. Handanovič kommt aber rechtzeitig heraus und kann das Spielgerät aus der Luft pflücken.
Elfmeter zurückgenommen! Wahnsinn! Die Wiederholung zeigt, dass Barella vor dem Foul an Eriksen mit der Hand am Ball war! Wegen dieses Handspiels muss auch dieser Strafstoß wieder aberkannt werden! Das kostet Leverkusen zwar zwei Minuten, aber nach wie vor reicht ein Treffer zum Ausgleich.
Auch diese Elfmeterentscheidung wird vom VAR ausgiebig geprüft. Wie bereits in der ersten Halbzeit steht Lukaku minutenlang am Punkt und wartet auf die Ausführung.
Elfmeter Inter! Bellarabi ist erneut ausgesprochen ungeschickt und stellt das Bein raus. Eriksen nimmt das dankend an, fädelt ein und geht zu Boden. Extrem harte Entscheidung, aber letztlich muss Bellarabi hier einfach wegbleiben.
Bei dem stark gebremsten Spielfluss gehen diese sechs Minuten in Ordnung. Geht noch was für die Werkself?
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 6
Während jetzt Alexis Sánchez mit muskulären Problemen draußen behandelt werden muss, unterläuft Karim Bellarabi ein Stoppfehler. Das darf in dieser heißen Phase natürlich nicht passieren und kostet die Werkself den Ballbesitz. Einwurf Inter. Sánchez kann auf den Platz zurückkehren.
Gelbe Karte für Edmond Tapsoba (Bayer Leverkusen)
Dieses Foul an Lukaku ist nicht etwa zu hart. Auch hier bestraft der Unparteiische die Häufigkeit der kleineren Fouls des Leverkuseners, was er ihm auch per Handzeichen verdeutlicht.
Peter Bosz geht jetzt endgültig All-in und bringt Bellarabi und Alario.
Einwechslung bei Bayer Leverkusen: Lucas Alario
Auswechslung bei Bayer Leverkusen: Lars Bender
Einwechslung bei Bayer Leverkusen: Karim Bellarabi
Auswechslung bei Bayer Leverkusen: Kevin Volland
Gelbe Karte für Christian Eriksen (Inter)
Nach einem weiteren Wechsel, der ebenfalls wertvolle Zeit von der Uhr nimmt, will Eriksen die Kugel nach kurzer Ausführung an der eigenen Eckfahne festmachen. Er verliert aber den Ball und die Werkself kann wieder in den Angriff übergehen. Eriksen zieht das taktische Foul und sieht dafür die Gelbe Karte.
Einwechslung bei Inter: Milan Škriniar
Auswechslung bei Inter: Alessandro Bastoni
Demirbay verliert im Angriff die Kugel, sodass Inter erneut kontern kann. Der aufs Feld zurückgekehrte Lukaku holt dabei einen Eckball heraus.
Lukaku humpelt nach zwei Minuten, in denen er auf dem Feld behandelt wird, jetzt endlich zur Seitenlinie, damit die Partie fortgesetzt werden kann. Das bringt den ausgelaugten Biscione wertvolle zwei Minuten zum Durchatmen.
Gelbe Karte für Antonio Conte (Inter)
Der Trainer der Italiener regt sich wahnsinnig über ein eigentlich harmloses Tapsoba-Foul an Lukaku auf, nach dem der Stürmer der Nerazzurri liegenbleibt. Dem Schiedsrichter reichen die ewigen Ausbrüche des hitzköpfigen Coaches. Er kühlt ihn mit einer Gelben Karte ab.
Bailey schlägt aus dem linken Halbfeld eine bärenstarke Hereingabe an den kurzen Pfosten, wo Havertz knapp verpasst, ehe der Aufsetzer nur wenige Zentimeter zu steil wird. Der hereingrätschende Volland kommt ebenfalls nicht heran, um das Leder über die Linie zu drücken. Konditionell ist Bayer voll da und drückt derzeit massiv auf den Ausgleich.
Leverkusen findet einfach die Lücke nicht. Havertz, Diaby, Amiri und wieder Diaby laufen im gegnerischen Strafraum hin und her, haben aber immer mindestens einen Gegenspieler zwischen sich und dem Tor. Am Ende fasst sich Demirbay aus 15 Metern ein Herz, bleibt aber in der gut postierten Hintermannschaft der Nerazzurri hängen.
Moses spielt mit Bailey Katz und Maus und lässt den Leverkusener stehen. Bei seinem Abschluss aufs kurze Eck aus 13 Metern ist Hrádecký aber zur Stelle und klärt sicher, indem er die Kugel zur Seite wegfaustet.
In Unterzahl schwimmt die Werkself erneut. Young und Sánchez kommen aber nicht gut in Schusschance, ehe beim abgeblockten Abschluss von Brozović gleich mehrere Spieler der Biscione im Abseits stehen. Der Schiedsrichter pfeift die Situation ab und Lars Bender kann aufs Feld zurückkehren.
Lars Bender muss nach Zweikampf länger auf dem Feld behandelt werden. Das raubt dem Spiel derzeit etwas von dem ansonsten bemerkenswert hohen Tempo.
20 Minuten bleiben dem UEFA-Cup-Sieger des Jahres 1988 noch, um gegen Mailand irgendwie zum Ausgleich zu kommen. Die Italiener stehen allerdings weiterhin mit defensiver Fünferkette ausgesprochen tief gegen den Ball, verdichten die Räume gut und lassen der Werkself praktisch gar keine Lücke.
Peter Bosz wechselt offensiv. Die Message dahinter ist klar: In diesem K.-o.-Spiel zählt nur Alles oder Nichts.
Einwechslung bei Bayer Leverkusen: Nadiem Amiri
Auswechslung bei Bayer Leverkusen: Julian Baumgartlinger
Einwechslung bei Bayer Leverkusen: Wendell
Auswechslung bei Bayer Leverkusen: Daley Sinkgraven
Glanzparade Hrádecký! Um ein Haar klingelt es erneut, allerdings hat der heute glänzend aufgelegte Lukáš Hrádecký hier noch ein Wörtchen mitzureden. Nach Zuckerpass von Eriksen ist Sánchez frei und sucht aus zwölf Metern mit einem überlegten Rechtsschuss das lange Eck. Hrádecký ist rechtzeitig am Boden und kann sein Team damit im Spiel halten.
Es ist schwer vorstellbar, dass dieses Spiel 2:1 ausgeht. Entweder gelingt der Werkself bei zunehmender Verlagerung des Spiels ins gegnerische Drittel noch der Ausgleich oder aber einer der brandgefährlichen Konter der Nerazzurri bringt die Vorentscheidung. Mit Sánchez bringt Conte genau zu diesem Zweck nach Moses und Eriksen schließlich bereits den dritten frischen Mann.
Einwechslung bei Inter: Alexis Sánchez
Auswechslung bei Inter: Lautaro Martínez
Es geht weiterhin Schlag auf Schlag! Demirbay schaltet schnell und klaut Barella geistesgegenwärtig die Kugel vom Fuß. Aus 18 Metern haut er das Leder sofort hoch aufs Tor, allerdings bekommt Handanovič die Hand noch nach oben und kann das Spielgerät über die Querlatte lenken. Die anschließende Ecke verpufft erneut und leitet den nächsten Inter-Konter ein, bei dem Martínez' Schuss allerdings mehrere Meter rechts am Kasten vorbei im Toraus landet.
Beide Teams wechseln und Christian Eriksen findet sich gleich mit einem Distanzschuss aus 18 Metern gut ein. Dem Ball fehlen aber gleichermaßen Präzision wie Härte, sodass Lukáš Hrádecký den zu zentralen Flachschuss problemlos unter sich begraben kann.
Einwechslung bei Inter: Victor Moses
Auswechslung bei Inter: Danilo D'Ambrosio
Einwechslung bei Inter: Christian Eriksen
Auswechslung bei Inter: Roberto Gagliardini
Einwechslung bei Bayer Leverkusen: Leon Bailey
Auswechslung bei Bayer Leverkusen: Exequiel Palacios
Havertz holt eine Ecke heraus, die Demirbay von rechts hereinbringt. Am kurzen Pfosten steht allerdings kein Spieler der Deutschen. Stattdessen entbrennt der nächste Inter-Konter, bei dem Lukaku aber hängenbleibt.
Niemand attackiert Roberto Gagliardini, der locker 30 Meter marschiert und im Leverkusener Strafraum sogar zum Abschluss kommt. Tapsoba blockt zur Ecke, die kurz ausgeführt wird und nichts weiter einbringt.
Das Tempo bleibt trotz fast 30 Grad Celsius enorm temporeich. Jetzt sind es wieder die Nerazzurri, die ins Drittel der Werkself vorstoßen. Erst ist Martínez mit seiner Flanke von rechts aber zu unpräzise, ehe Young die Kugel noch einmal hereinbringt, aber keinen Mitspieler findet.
Immer wieder Diaby, der jetzt nach Doppelpass mit Havertz beim nächsten guten Angriff rechts in den Strafraum eindringen kann. Aus neun Metern rutscht ihm das Leder aber über den Schlappen. Der Rechtsschuss ist ein Fall für die leere Tribüne.
Großchance Inter! Nachdem Lukaku beim ersten Vorstoß einen Ball verstolpert, bringt Young das Leder von links gefährlich rein. Der abgefälschte Ball landet bei Martínez, der aus acht Metern sofort den Abschluss sucht, allerdings Lukaku anschießt, der sich nicht mehr rechtzeitig wegducken kann. Der Linienrichter hebt zwar die Fahne, der Schiedsrichter zeigt aber bei guter Sicht sofort Weiterspielen an. Der Treffer hätte also wohl gezählt.
Gelbe Karte für Lars Bender (Bayer Leverkusen)
Lars Bendet langt gegen Roberto Gagliardini nach Ballverlust zu hart zu. Klare Gelbe Karte.
Leverkusen kommt aktiv aus der Pause. Abermals ist es Diaby, der über links nur schwer zu fassen ist für die Biscione. Lediglich den Flanken des 21-jährigen Linksaußen fehlt noch die finale Präzision.
Das Spiel geht weiter und beide Trainer sehen noch keine Notwendigkeit, ihr Wechselkontingent anzutasten. Unverändert stehen beide Mannschaften wieder auf dem Rasen.
Anpfiff 2. Halbzeit
Halbzeitfazit:
Mit einer 2:1-Führung geht Inter Mailand gegen Bayer Leverkusen in die Pause, was aus Sicht der Werkself eine insgesamt gute Nachricht ist. Nach der Führung durch Barella (15.) schwamm eine konsternierte Werkself und musste froh sein, bei drei Großchancen binnen drei Minuten nur ein weiteres Gegentor gefangen zu haben. Dann brachte Havertz seinen Verein aus dem Nichts wieder heran (24.), ehe die Leverkusener Glück hatten, dass ein vermeintlicher Handelfmeter nach langer Überprüfung richtigerweise wieder zurückgenommen wurde. Erst dann kam Bayer zunehmend ins Spiel, obschon die richtig großen Chancen weiterhin ausblieben. Dennoch ist in diesem mitreißenden Viertelfinale nach wie vor alles drin.
Ende 1. Halbzeit
Gerade einmal eine Minute gibt es trotz drei Treffern und einer längeren VAR-Überprüfung on top. Das wirkt eine Spur zu sparsam.
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 1
Peter Bosz ist mit der Verwarnung nicht einverstanden. Das ruft den Schiedsrichter auf den Plan, der sich mit dem Trainer der Werkself ein längeres Wortgefecht liefert.
Gelbe Karte für Daley Sinkgraven (Bayer Leverkusen)
Sinkgraven tritt Barella im Zweikampf auf den Fuß. Keine allzu harte Szene, aber der Unparteiische zeigt an, dass der Niederländer, der schon so manches kleine Foul begangen hatte, die Verwarnung nun aufgrund der Häufigkeit und nicht aufgrund der Härte sieht.
Die Nerazzurri bleiben bei ihren Vorstößen allerdings brandgefährlich. Nach längerer Ballbesitzphase der Werkself geht es über Brozović und Lukaku abermals rasend schnell. Nach einem harten Zweikampf landet die Kugel aber im Seitenaus und die Situation gestoppt.
Immer wieder setzt sich Diaby über links durch und bleibt ein steter Unruheherd. Seine Hereingabe ins Zentrum dreht sich vom Kasten weg. Handanovič berechnet die Flugkurve aber korrekt und kann das Leder vor Volland wegfausten. Die Werkself kommt dennoch immer näher und ist spätestens mit dem Anschlusstreffer im Spiel angekommen.
Die Ecke von links kommt scharf auf den kurzen Pfosten, wo Lukaku allerdings aushilft. Der Stürmer des italienischen Vizemeisters kann das Leder aus der Gefahrenzone wuchten.
Die Werkself wacht zunehmend auf. Diaby setzt sich erneut über links durch und findet Volland. De Vrij blockt zur Ecke.
Den ruhenden Ball aus ca. 24 Metern bringt Demirbay hoch an den zweiten Pfosten. Die Kugel kommt gut, allerdings pfeift der Schiedsrichter die Szene wegen eines Offensivfouls ab.
Gelbe Karte für Danilo D'Ambrosio (Inter)
Diaby startet über links und zieht an D'Ambrosio vorbei, der hinterherläuft und seinen Gegenspieler von hinten legt. Kein hartes Einsteigen, aber eine klare Gelbe Karte nebst guter Freistoßposition für die Leverkusener.
Elfmeter zurückgenommen! Durchatmen für die Werkself! Der Schiedsrichter wird nach zwei Minuten, in denen der VAR immer noch keine finale Entscheidung fällen konnte, zur Seitenlinie gerufen, um sich die Situation selbst noch einmal anzuschauen. Auch er muss nun einsehen, dass Sinkgraven bei diesem Schuss den Arm angelegt und die Schulter sogar weggezogen hatte. Er nimmt den Strafstoß zurück.
Elfmeter für Inter! Sinkgraven bekommt einen Schuss an den angelegten Arm. Heftige Entscheidung!
Tooor für Bayer Leverkusen, 2:1 durch Kai Havertz
Eigentlich müsste es 3:0 für Inter stehen, aber dann stolpert sich Havertz sehr glücklich durch zwei Gegenspieler hindurch und bringt das Leder irgendwie zu Volland, der sofort wieder für seinen Mitspieler auflegt. Aus sieben Metern jagt der Leverkusener die Kugel dann mit links voll auf den Kasten. Handanovič ist noch dran, kann den Ball aber nicht mehr entscheidend ablenken.
Großchance Inter! Leverkusen steht komplett neben sich! Wieder ist Lukaku vorne anspielbar und kann nach schnellem Doppelpass mutterseelenalleine auf Hrádecký zulaufen. Im Eins-gegen-Eins behält der Rückhalt der Werkself aber die Nerven, bleibt lange stehen, und kann den Lupfer dann wegfausten. Puh!
Tooor für Inter, 2:0 durch Romelu Lukaku
Leverkusen bekommt die Kugel nicht weg und schon klingelt es zum zweiten Mal. Ashley Young spielt einfach den immer anspielbereiten Romelu Lukaku an, der die Kugel auf Höhe des Elfmeterpunktes sicher annimmt, sich gegen Edmond Tapsoba perfekt eindreht, und im Fallen die Kugel irgendwie vorbei am verdutzten Lukáš Hrádecký flach zur frühen 2:0-Führung einschiebt. Der Favorit ist damit voll im Soll.
Großchance Inter! Dass muss das 2:0 sein! Routinier Diego Godín bleibt gegen Havertz Sieger im Zweikampf und der Konter über rechts gerät ins Rollen. Martínez tankt sich zur Grundlinie durch und sieht Barella im Zentrum, der aus vier Metern genau Hrádecký anschießt.
Die Nerazzurri können nun natürlich voll an ihrem Matchplan festhalten und auf Konter lauern. Die ohnehin schon schwere Aufgabe für die leicht konsterniert wirkende Werkself wird nun vollends zur Mammutaufgabe. Noch bleiben aber mindestens 72 Minuten.
Tooor für Inter, 1:0 durch Nicolò Barella
Wahnsinnstor! Die Nerazzurri gehen durch Nicolò Barella mit einem überlegten Distanzschuss aus 16 Metern mit dem Außenrist mit 1:0 in Führung. Ein Tor, das vor allem Romelu Lukaku gehört, der nach Martínez-Vorarbeit im Strafraum das Leder behauptet, sich um Sinkgraven herumdreht, dann aber den Ball nicht erwischt. Sein Nachschuss wird abgeblockt und der Abpraller landet bei eben jenem Barella, der an der Strafraumgrenze nicht lange fackelt.
Demirbay schickt Havertz mit einem starken Steilpass. Der umworbene Superstar der Werkself sieht Volland starten und bedient den Angreifer, der die Kugel allerdings nicht optimal annimmt, sodass auch dieser Vorstoß verpufft.
Im Spiel gegen den Ball steht bei den Italienern eine defensive Fünferkette, vor der drei weitere Spieler die Räume verdichten. Lücken für die Werkself sind absolut Fehlanzeige, die allerdings nicht etwa mit dem Kopf durch die Wand geht, sondern das Spielgerät in den eigenen Reihen hält und die Kugel dann eben erneut hinten herum weiterleitet, anstatt mit der Brechstange anzurennen.
Inter Mailand steht wahnsinnig stabil und lässt im eigenen Drittel wirklich gar nichts anbrennen, obwohl der 18-malige Italienische Meister überwiegend den Deutschen das Spielgerät überlässt. Die Conte-Elf lauert auf weitere Fehler der Werkself.
Lukaku macht einen Steilpass fest und steckt auf D'Ambrosio durch, der über rechts startet. Sein Flankenversuch wird allerdings ins Seitenaus abgefälscht. Beim anschließenden Einwurf hat Bayer die Lage wieder unter Kontrolle.
Nachdem Sinkgraven erneut kurz wackelt, seinen Fehler aber auch dieses Mal selbst bereinigt, stößt die Werkself erstmals ins gegnerische Drittel vor. Demirbay und Diaby finden allerdings keine Lücke in der gut postierten Abwehr der Nerazzurri. Die Werkself bricht den Angriff ab und spielt das Leder zurück in die Hinterreihen.
Hoppla! Sinkgraven lässt sich von D'Ambrosio die Kugel von den Füßen stibitzen. Der Leverkusener steht dann allerdings gut genug, um die Weitergabe auf Lukaku zu unterbinden.
Der Ball rollt in Düsseldorf. Die Nerazzurri treten in ihren schwarz-blauen Farben an. Die Werkself ist derweil komplett in Rot gekleidet.
Spielbeginn
Kurz vor Anpfiff kommt die Meldung rein, dass Sven Bender verletzt passen muss. Stattdessen rückt kurzfristig Jonathan Tah in die Startaufstellung, der eigentlich nur für die Bank vorgesehen war.
Dabei liest sich die Bilanz der Nerazzurri in der Europa League durchaus positiv. Neun der bisherigen 15 K.-o.-Spiele gewann „La Beneamata“. Aber: Drei der vier Niederlagen gab es gegen Vertreter der Bundesliga. Chancen für die Werkself, die im zweitwichtigsten europäischen Wettbewerb für Vereinsmannschaften keines ihrer letzten neun Spiele verloren hat (sechs Siege, drei Remis), sind also grundsätzlich vorhanden. Allerdings kam Bayer bei den letzten beiden Versuchen in diesem Wettbewerb, der damals noch UEFA Cup hieß, jeweils nicht über das Viertelfinale hinaus. 2007 war gegen Osasuna Endstation und ein Jahr später gegen Zenit.
Die Bilanz spricht übrigens für die Nerazzurri. Zwei Aufeinandertreffen, die auf die zweite Gruppenphase der UEFA Champions League 2002/03 zurückgehen, gab es zwischen beiden Teams bislang. In beiden Spielen setzte sich Inter gegen den 2002er-Finalisten Leverkusen durch. Das Auswärtsspiel in NRW endete mit einem 2:0-Sieg der Italiener. Mehr als 17 Jahre später könnte sich die Werkself dafür nun revanchieren.
Auf der anderen Seite könnte Antonio Conte aus den Vollen schöpfen, verändert seine Startaufstellung aber stattdessen gegenüber dem Sieg im Achtelfinale auf keiner einzigen Position. Damit reicht es für Hochkaräter wie Christian Eriksen, Alexis Sánchez oder auch Milan Škriniar wie bereits beim 2:0-Sieg über Getafe nur für die Bank.
Peter Bosz muss alleine schon wegen der Aránguiz-Sperre seine Startelf umstellen. Insgesamt beruft er allerdings nur zwei neue Spieler von Beginn an auf den Platz. Für den gesperrten Chilenen beginnt heute Julian Baumgartlinger. Außerdem kommt Kerem Demirbay für Florian Wirtz rein. Nach Corona-Kontakt ist auch die Quarantäne von Nadiem Amiri vorbei. Der einstige Hoffenheimer sitzt allerdings nur auf der Bank.
Bayer tat beim 1:0 gegen die Rangers nur das Nötigste gegen einen harmlosen Gegner, der nach dem 1:3 im Hinspiel keine Chance mehr auf das Weiterkommen sah. Moussa Diaby erzielte das Tor des Tages. Bitter für Bayer: Mittelfeldmotor Charles Aránguiz fehlt gegen die Nerazzurri aufgrund einer Gelbsperre. "Es ist sehr schade, dass Charly gegen Inter gesperrt sein wird", sagte Trainer Peter Bosz. Kerem Demirbay hingegen saß seine Sperre gegen die Rangers ab und steht wieder zur Verfügung.
Das Hinspiel zwischen Getafe und Inter war wegen Corona abgesagt worden, so kam es also auf die Tagesform an, welche in der Schalker Veltins-Arena zunächst für die Spanier sprach. Doch nachdem diese ihre Chancen nicht nutzen konnten, schlug Romelu Lukaku zu. In Halbzeit zwei vergab Getafes Molina einen Handelfmeter, ehe Christian Eriksen den Sack zumachte. Bayer bekommt es mit einer sattelfesten Defensive zu tun, denn seit fünf Pflichtspielen in Folge blieb Inter ohne Gegentor.
Willkommen aus Düsseldorf zum Europa-League-Viertelfinale! Die Merkur-Spiel-Arena ist eins der auserwählten Stadien in NRW zur Austragung der K.o.-Runde. Ob Inter Mailand oder Bayer Leverkusen ins Halbfinale einziehen, entscheidet sich am Montagabend ab 21:00 Uhr!
Vielleicht ist ja jemand von der Uwe-Seeler-Traditionself dabei.
— Stefan Effenberg 2001 über mögliche Neuzugänge beim FC Bayern. Zuvor hatte Franz Beckenbauer die Spielweise der Münchner als ,,Altherrenfußball" und ,,Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft" abgekanzelt.