Fazit:
Überaus souverän gewinnt der FC Chelsea bei Leicester City mit 3:0. Vor 32.192 Zuschauern im King Power Stadium können die Hausherren noch von Glück sagen, dass es nicht noch heftiger gekommen ist. Die Mannschaft von Brendan Rodgers lieferte eine enttäuschende Vorstellung ab. Eine Stunde lang setzten die Foxes überhaupt keinen Torschuss ab. Und als sich mal ein Aufbäumen andeutete, war dies viel zu zaghaft.
Spielende
In der Nachspielzeit setzt es noch Schmerzen für Thiago Silva, der im Luftkampf von Jamie Vardy mit dem Ellbogen getroffen wird. Der Brasilianer aber beißt auf die Zähne.
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 3
Nach zwei Abseitspositionen schießt Ben Chilwell jetzt einfach mal aus der Distanz. Dem Linksschuss fehlt es an der nötigen Präzision.
Ob Leicester heute überhaupt zu irgendeinem Zeitpunkt an etwas Zählbares gedacht hat, lässt sich schwer beurteilen. In jedem Fall haben die Gastgeber die Waffen seit geraumer Zeit unübersehbar gestreckt.
Erneut ist Antonio Rüdiger Initiator eines starken Angriffs. Bei seinem Pass aber steht Ben Chilwell erneut knapp im Abseits. Somit ist alles, was folgt, obsolet: Der Pass von Hakim Ziyech und dessen Rechtsschuss unten ins linke Ecke. Zum dritten Mal wird Chelsea das 4:0 weggepfiffen.
Nun melden sich die Hausherren nochmals zu Wort. Erneut aber kommen die Foxes lediglich aus der Distanz zum Abschluss. Der Linksschuss von James Maddison ist tückisch, wird aber von Edouard Mendy mit einer Hand pariert.
Dann spielen die Jungs von Thomas Tuchel den Gegner wieder her. Antonio Rüdiger hebt den Ball in die Box. Dort hinein ist Ben Chilwell gestartet, zieht das Spielgerät links von der Grundlinie zurück an den Torraum. Mit dem rechten Fuß schießt Christian Pulišić direkt unter die Latte. Doch erneut macht der Abseitspfiff einen Strich durch die Chelsea-Rechnung. Chilwell befand sich einen halben Schritt zu weit vorn.
Natürlich ist die Sache entschieden. Zu souverän tritt Chelsea im Kong Power Stadium auf. Die Blues spielen weiter nach vorn, sind einem vierten Treffer näher als Leicester dem ersten. Die Gäste sind eben auch defensiv eine Macht und lassen nichts abrennen.
Der angeschlagene Jorginho saß eben noch auf dem Boden und geht angeschlagen runter. Vermutlich aber ist das in erster Linie eine Vorsichtsmaßnahme. Damit haben beide Trainer ihr Wechselkontingent ausgeschöpft.
Einwechslung bei Chelsea FC: Ruben Loftus-Cheek
Auswechslung bei Chelsea FC: Jorginho
Einwechslung bei Leicester City: Kiernan Dewsbury-Hall
Auswechslung bei Leicester City: Boubakary Soumaré
Und schon wieder Ziyech auf Pulišić. Letzterer hat die Übersicht, im Torraum quer zu spielen. Callum Hudson-Odoi muss den Ball nur noch ins leere Tor schieben. Jubel aber kommt bei den Gästen nicht auf, denn Pulišić befand sich in Abseitsposition.
Tooor für Chelsea FC, 0:3 durch Christian Pulišić
Von der rechten Seite spielt Hakim Ziyech einen klugen Pass auf den einlaufenden Christian Pulišić. Dieser hat Daniel Amartey an den Fersen, der den Körperkontakt sucht. Im Fallen verlängert Pulišić den Ball, verfehlt aber das kurze Eck.
Aus dem rechten Halbfeld flankt James Maddison gefühlvoll. Im Zentrum ergattert Jamie Vardy den Kopfball und setzt diesen über die Querlatte. Im Falle eines Treffers hätten wir hier noch einmal genau hinschauen müssen, das ist abseitsverdächtig.
Gelbe Karte für Edouard Mendy (Chelsea FC)
Nicht zu glauben! Nach mehr als einer Stunde gibt es den ersten richtigen Torschuss der Foxes. Und das ist gar kein schlechter. Aus der zweiten Reihe zeiht Daniel Amartey mit dem rechten Fuß ab. Edouard Mendy muss ran und pariert mit einer Hand.
Einwechslung bei Chelsea FC: Hakim Ziyech
Auswechslung bei Chelsea FC: Mason Mount
Einwechslung bei Chelsea FC: Christian Pulišić
Auswechslung bei Chelsea FC: Kai Havertz
Antonio Rüdiger schaltet sich vorn mit ein, setzt auf links Callum Hudson-Odoi in Szene. Der bewegt sich in den Strafraum, schlägt noch einen Haken und verfehlt mit seinem Rechtsschuss das lange Eck.
Bei einer Flanke der Hausherren von der rechten Seite wird Edouard Mendy vom Teamkollegen Trevoh Chalobah behindert und geht nicht entschlossen zum Ball. Nutzen können das die Foxes nicht. Wieder kein Torschuss! Mendy greift dann doch noch zu.
Jetzt sucht Callum Hudson-Odoi selbst den Abschluss. Links im Sechzehner probiert es der Linksaußen mit dem rechten Fuß und findet seinen Meister in Kasper Schmeichel.
Callum Hudson-Odoi erläuft einen langen Ball, führt den Ball dann links in der Box und spielt zurück an die Strafraumgrenze. Aus halblinker Position schießt Ben Chilwell aufs lange Eck. Kasper Schmeichel streckt sich und pariert den Flachschuss stark.
Inzwischen haben die Blues die Angelegenheit wieder vollends im Griff. Das angedeutete Aufbäumen der Gastgeber ist schnell versandet.
Darüber hinaus scheint Chelsea nicht gewillt zu sein, die Kontrolle aus der Hand zu geben. Dank der Ballsicherheit funktioniert das über weite Strecken, auch wenn sich der Gegner nach Kräften müht, jetzt bissiger zu Werke zu gehen.
Leicester deutet zumindest gleich mal an, jetzt vielleicht etwas mehr tun zu wollen. Jamie Vardy stürmt über links in den Sechzehner, spielt den Pass in die Mitte. Der gerät zu nah ans Tor und wird von Edouard Mendy abgefangen.
Ohne personelle Veränderungen schickt Thomas Tuchel seine Mannschaft in den zweiten Spielabschnitt.
Anpfiff 2. Halbzeit
Einwechslung bei Leicester City: James Maddison
Einwechslung bei Leicester City: Kelechi Iheanacho
Auswechslung bei Leicester City: Ademola Lookman
Auswechslung bei Leicester City: Harvey Barnes
Halbzeitfazit:
Hochverdient führt der FC Chelsea zur Pause des Premier-League-Spiels bei Leicester City mit 2:0. Vor 32.192 Zuschauern übernahmen die Gäste von Beginn an das Kommando, schwangen sich zur klar besseren Mannschaft auf. Etwa 70 Prozent Ballbesitz verzeichneten die zweikampfstärkeren Blues, die ihre Überlegenheit durch das Ausnutzen zweiter Torgelegenheiten zum Ausdruck bringen konnten.
Ende 1. Halbzeit
Gelbe Karte für Kasper Schmeichel (Leicester City)
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 2
Gelbe Karte für Jonny Evans (Leicester City)
Nach wie vor fehlt uns jeglicher Torschuss der Hausherren. Schon allein das ist eine enttäuschende Tatsache aus Sicht von Leicester. Natürlich hat der Gegner in dieser Saison erst vier Gegentreffer kassiert, doch zumindest versuchen sollte man es doch zumindest.
Gelbe Karte für Daniel Amartey (Leicester City)
Dann bekommt Leicester mal einen Freistoß zugesprochen, macht aber gar nichts daraus. Stattdessen fangen sich die Foxes einen Konter ein. Letztlich stehen sich im Sechzehner N'Golo Kanté und Kai Havertz gegenseitig im Weg. Einer von beiden hätte für den Kopfball gereicht. Und freistehend wäre das höchst gefährlich geworden.
Unter den 32.192 Zuschauern im King Power Stadium herrscht Ernüchterung. Noch gibt es keine nennenswerte Reaktion der Gastgeber. Chelsea lässt das auch einfach nicht zu.
Natürlich ist das der Champions-League-Sieger, der da mit auf dem Rasen steht, doch Leicester hat ja gerade in der vergangenen Saison gezeigt, dass gegen Chelsea etwas möglich ist. Daher ist die zurückhaltende und vorsichtige Herangehensweise spätestens jetzt auch nicht mehr das richtige Mittel.
Ohne Frage geht die Zwei-Tore-Führung in Ordnung. Die Gäste sind die eindeutig bessere Mannschaft und kontrollieren überdies das Geschehen. Von Leicester kommt einfach zu wenig. Als Heimmannschaft bieten die Foxes ihrem Publikum kaum etwas an.
Tooor für Chelsea FC, 0:2 durch N'Golo Kanté
Damit sollten die Foxes nun wissen, wo das gegnerischen Tor steht. Wobei das im heimischen Stadion ja eigentlich nicht die Frage sein sollte, Zumindest haben die Jungs von Brendan Rodgers nun einen Angriff zu Ende gespielt, auch wenn der Torschuss nicht gezählt wird.
In dieser Phase bemühen sich die Hausherren sporadisch um Aktionen nach vorn, kommen zunächst nicht über Ansätze hinaus. Dann aber flankt Marc Albrighton aus dem rechten Halbfeld, findet Ademola Lookman, der aus etwa sechs Metern einschießt. Doch der Abseitspfiff ertönt sofort. Das ist die richtige Entscheidung. Dem Treffer bleibt die Anerkennung verwehrt.
Des fälligen Freistoßes in halblinker Position nahe des Strafraums nimmt sich Mason Mount an, zirkelt den Ball mit dem rechten Fuß über die Mauer, aber auch über die Querlatte und oben aufs Tornetz.
Von der linken Seite tritt Callum Hudson-Odoi an, zieht zur Mitte. Daniel Amartey packt die Grätsche von der Seite aus und streckt den Gegenspieler nieder. Das zieht einen Freistoß in aussichtsreicher Position für die Londoner nach sich.
Kurz darauf gibt es die zweite Ecke für Chelsea. Aus dieser Standardsituation entsteht allerdings keine gefährliche Situation. Leicester kann den hohen Ball klären.
Jorginho glänzt wieder mit einem feinen Steilpass in den Lauf von N'Golo Kanté. Der Franzose versucht im Sechzehner, den Ball mit dem rechten Fuß an Kasper Schmeichel vorbeizuheben. Das misslingt. Kai Havertz bleibt mit seinem Nachschuss zentral von der Strafraumkante hängen.
Tooor für Chelsea FC, 0:1 durch Antonio Rüdiger
Was zunächst recht unterhaltsam begann, verflacht nun zusehends. Beide Mannschaften wirken gut sortiert, lassen entsprechend kaum etwas zu. Um daran etwas zu ändern, fehlt es ganz einfach an Spieltempo.
Die deutlich größeren Spielanteile liegen auf Seiten von Chelsea. Weitere Torabschlüsse bleiben jedoch aus. Die aber hat Leicester noch überhaupt nicht vorzuweisen. Die Nadelstiche der Foxes zeigen bislang keine Wirkung.
Mit einem Querpass sucht Ademola Lookman auf der Gegenseite den Sturmkollegen Jamie Vardy, der dort frei zum Abschluss kommen könnte. Doch Antonio Rüdiger geht im letzten Moment dazwischen und fängt das Zuspiel in höchster Not ab.
Aus dem Mittelkreis tritt Jorginho einen Freistoß lang nach vorn. Auf halblinks entwischt Ben Chilwell. Der Ex-Leicester-Profi kann von Marc Albrighton nicht gestellt werden und dringt so in den Sechzehner ein. Mit dem linken Fuß trifft der Vize-Europameister die Querlatte.
Dann bemüht sich Kai Havertz um einen hohen Ball, wird dabei von Jonny Evans äußerst rigoros umgerammt. Nach zwei Wochen Länderspielpause bekommt der deutsche Nationalspieler also gleich wieder britische Härte zu spüren.
Bedächtig geht man die Begegnung an. Die Hausherren versuchen zwar, früh drauf zugehen, die Gäste allerdings erweisen sich als sehr ballsicher.
Es herrschen recht passable Bedingungen in Leicester. Bei elf Grad wird im Spielverlauf nicht mit Niederschlägen gerechnet. Der Rasen präsentiert sich in hervorragender Verfassung.
Spielbeginn
In der vergangenen Saison gab es zunächst zwei Heimsiege. Leicester hatte im King Power Stadium mit 2:0 die Nase vorn. Darüber hinaus fand Mitte Mai noch das FA-Cup-Finale statt, in dem sich die Foxes dank eines 1:0-Erfolges in Wembley den Titel holten. In der Spielzeit davor ergatterte Chelsea auswärts immerhin einen Punkt (2:2) und gewann darüber hinaus das Pokal-Viertelfinale in Leicester mit 1:0.
Derlei Serien und Werte hat Leicester nicht zu bieten, dennoch tanzen auch die Foxes noch auf allen Hochzeiten mit. Der Community-Shield-Sieger musste sich zuletzt allerdings mit zwei 1:1-Unentschieden bei Spartak Moskau und in Leeds begnügen. Davor setzte es eine 0:2-Heimniederlage gegen Arsenal. Seit drei Pflichtspielen wartet man also auf einen Sieg. Die letzten Dreier gab es in der Premier League unter anderem in Brentford (2:1) und daheim gegen Manchester United (4:2).
Auswärts ist Chelsea gar noch ungeschlagen. Vier Siege und ein Unentschieden stehen zu Buche. In der Fremde fing man sich gar nur einen Gegentreffer ein - beim 1:1 in Liverpool. Die einzige Saisonniederlage in der Premier League setzte es Ende September zu Hause gegen Manchester City (0:1) – und kurz darauf hatte man in der Königsklasse bei Juventus mit 0:1 das Nachsehen. Seither folgten wettbewerbsübergreifend acht Pflichtspiele ohne Niederlage.
Aus tabellarischer Sicht erleben wir das Gastspiel des Spitzenreiters beim Zwölften. Stattliche elf Punkte liegen bereits zwischen beiden Mannschaften. Drei Zähler hat Chelsea Vorsprung auf den ersten Verfolger Manchester City. Darüber hinaus glänzen die Londoner mit der zweitbesten Offensive der Liga (27 Saisontore) und der stärksten Abwehr. Die Blues kassierten erst vier Gegentreffer, mussten nie mehr als ein Tor schlucken und spielten sieben Mal zu Null.
Im Vergleich zum letzten Punktspiel vor knapp zwei Wochen muss Brendan Rodgers zwei Veränderungen vornehmen. Anstelle von Ricardo Pereira (Oberschenkelverletzung) und Youri Tielemans (Wadenverletzung) rutschen Marc Albrighton und Daniel Amartey in die Startelf der Foxes.
Herzlich willkommen in der Premier League! Nach der Länderspielpause starten wir im englischen Fußball-Oberhaus heute den 12. Spieltag und beginnen um 13:30 MEZ mit der Partie zwischen Leicester City und dem FC Chelsea.
Die Stimmung ist eigentlich wie vor dem Spiel. Mit dem kleinen Unterschied, dass wir aus dieser äußerst großen Minimalchance, minimaler geht's gar nicht mehr, eine etwas kleinere gemacht haben, die größer geworden ist.
— Peter Neururer