Fazit:
Der Karlsruher SC zieht zum ersten Mal seit 25 Jahren ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein! Der Zweitligist erkämpft sich einen knappen 1:0-Sieg in München und wird damit seiner Favoritenrolle gerecht. Allerdings war es eine ganz enge Angelegenheit. Den goldenen Treffer erzielte Marvin Wanitzek in der 69. Minute vom Punkt. Trotzdem haben die Badener ihr Weiterkommen nicht nur ihrer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt, sondern auch der schlechten Chancenverwertung der Löwen zu verdanken. Das wird Christian Eichner und seiner Truppe allerdings am Ende egal sein. Der TSV 1860 München kann stolz auf die gezeigte Leistung sein. Als nächstes steht dann wieder der Liga-Alltag an. Für die Sechziger geht es zum Stadtderby gegen Türkgücü und Karlsruhe empfängt den SV Sandhausen.
Spielende
Gelbe Karte für Semi Belkahia (TSV 1860 München)
Es laufen bereits die letzten 60 Sekunden. Die Löwen probieren alles, aber die Zeit läuft ihnen davon.
Tallig hat einen Geistesblitz bei einem Freistoß aus dem linken Halbfeld. Der 22-Jährige steckt flach nach links in den Strafraum auf Steinhart durch. Der Verteidiger knallt aus spitzem Winkel drauf, aber zielt deutlich zu hoch.
Vier Minuten bleiben dem TSV 1860 München noch, um irgendwie den Ausgleich zu erzwingen. Die Gäste wollen das Ergebnis derweil nur noch über die Zeit retten. Das zeigen auch die Einwechselung von Daniel Gordon.
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 4
Einwechslung bei Karlsruher SC: Daniel Gordon
Auswechslung bei Karlsruher SC: Fabian Schleusener
Einwechslung bei Karlsruher SC: Stefano Marino
Auswechslung bei Karlsruher SC: Philipp Hofmann
Einwechslung bei TSV 1860 München: Quirin Moll
Auswechslung bei TSV 1860 München: Fabian Greilinger
Es laufen bereits die letzten Minuten der regulären Spielzeit und Dennis Dressel bleibt gleich mit zwei Distanzschüssen am einem Abwehrspieler hängen.
Schleusener verpasst die Entscheidung!
Karlsruhe zieht sich in die eigene Hälfte zurück und lauert auf den entscheidenden Konter. 1860 wirft immer mehr nach vorne, aber sorgt in der aktuellen Phase für keine Gefahr.
Stefan Lex, der gegen Schalke noch der gefeierte Held war, verlässt das Feld und wird vom flinken Merveille Biankadi ersetzt.
Einwechslung bei TSV 1860 München: Merveille Biankadi
Auswechslung bei TSV 1860 München: Stefan Lex
Die Löwen liegen zum ersten Mal in der laufenden Pokalsaison in Rückstand und beweisen schon jetzt große Moral. Die Münchner geben sich nicht geschlagen und sind plötzlich komplett am Drücker. Dementsprechend steht allen eine spannende Schlussphase bevor.
Tallig lässt die Großchance auf den Ausgleich liegen! Zentral vor dem Strafraum täuscht Tallig den Pass nach rechts an. Damit verlädt er seinen Gegenspieler und ist plötzlich frei vor dem Tor. Im letzten Moment wird er aber noch von Thiede gestört. Deshalb gerät sein Schuss zu zentral und Gersbeck ist mit dem Fuß dazwischen.
Die KSC-Führung ist aufgrund der zweiten Halbzeit eindeutig verdient. Die Hausherren lassen sich davon allerdings nicht verunsichern und erhöhen direkt das Risiko.
Beide Trainer tauschen gleich doppelt das Personal. Durch die Hereinnahme von Kaufmann und Lorenz ändert Eichner vermutlich die Formation und wechselt zum klassischen 4-4-2. Bei 1860 München sind zwei frische Offensivkräfte dabei.
Einwechslung bei TSV 1860 München: Keanu Staude
Auswechslung bei TSV 1860 München: Richard Neudecker
Einwechslung bei TSV 1860 München: Tim Linsbichler
Auswechslung bei TSV 1860 München: Marcel Bär
Einwechslung bei Karlsruher SC: Marc Lorenz
Auswechslung bei Karlsruher SC: Lucas Cueto
Einwechslung bei Karlsruher SC: Fabio Kaufmann
Auswechslung bei Karlsruher SC: Jérôme Gondorf
Tooor für Karlsruher SC, 0:1 durch Marvin Wanitzek
Elfmeter für den KSC!
Die Münchner können fast gar nicht mehr für Entlastung sorgen und werden von den Gästen regelmäßig hinten rein gedrängt. Das Führungstor für die Gäste liegt derzeit ein wenig in der Luft.
Marvin Wanitzek probiert es einfach mal aus der Distanz. Der Flachschuss geht eigentlich genau auf den Keeper. Hiller kann den Ball trotzdem nicht festhalten und hat Glück, dass keiner in Gelb-Rot auf den Abpraller gelauert hat.
Hiller verhindert den Rückstand! Von rechts kommt der Ball an die Sechzehnerlinie zu Hofmann. Der Stürmer behauptet sich gut und leitet weiter nach links zu Schleusener. Der 30-Jährige visiert das lange Eck an, aber trifft den Ball nicht optimal. Dadurch ist der Schlenzer etwas zu zentral und Hiller mit beiden Fäusten dazwischen.
Der Druck des Zweitligisten wird immer größer. Sechzig kann sich kaum noch befreien und schlägt den Ball aktuell fast nur noch hinten raus.
Heise wird auf links nicht wirklich angegriffen. Der Linksverteidiger läuft noch ein paar Schritte und fasst sich dann ein Herz. Mit links haut er den Ball aber ein gutes Stück neben den rechten Pfosten.
Wanitzek wird mit einem langen Pass hinter die letzte TSV-Reihe tief geschickt. Der Zehner nimmt das Ding von knapp rechts in der Box aus dem Lauf direkt. Sein Rechtsschuss rauscht allerdings am kurzen Eck vorbei.
Die Gäste zeigen sich nach dem Seitenwechsel deutlich verbessert. Die Karlsruher agieren nicht mehr so statisch und initiieren ihre Angriffe über die Flügel.
Auch nach der Überprüfung durch den VAR bleibt es beim 0:0. Lucas Cueto stand zum Zeitpunkt des Schusses etwa einen Schritt zu weit vorne.
Cueto trifft, aber steht im Abseits! Schleusener schließt von halblinks im Sechzehner aus der Drehung ab. Hiller lenkt den Ball mit einer starken Parade noch gerade eben an den linken Innenpfosten. Von dort springt der Ball genau zu Cueto, der sich die Möglichkeit aus kürzester Distanz nicht mehr nehmen lässt. Allerdings geht die Fahne des Linienrichters hoch und der Treffer zählt nicht. Die Szene wird aber nochmal vom VAR überprüft.
Die Löwen schalten über links schnell um. Stefan Lex zieht auf Höhe der Strafraumgrenze nach innen und sucht den Abschluss. Der Ball fliegt hoch auf das linke Eck. Marius Gersbeck ist gut positioniert und hält im Nachfassen sicher.
Der erste Abschluss nach dem Wiederanpfiff geht an den KSC! Eine Ecke von der linken Seite landet in der Mitte bei Fabian Schleusener. Der 32-Jähriger setzt sich in der Luft durch und köpft aus gut sieben Metern am Tor vorbei.
Weiter geht's! Die Trainer verzichten zunächst auf personelle Veränderungen.
Anpfiff 2. Halbzeit
Halbzeitfazit:
Ohne Nachspielzeit geht es torlos in die Kabinen! 1860 München zeigt eine gute Leistung. Der TSV steht defensiv stabil und sorgt im Angriff immer wieder für Gefahr. Damit machen sie dem Favoriten aus Karlsruhe das Leben richtig schwer. Die Badener agieren unkreativ und sind deswegen ziemlich harmlos. Die beste KSC-Chance war ein Freistoß von Philip Heise kurz vor der Pause. Ansonsten war Marco Hiller quasi beschäftigungslos.
Ende 1. Halbzeit
Deichmann bringt den Ball fast vom rechten Sechzehnereck halbhoch in die Mitte. Das Anspiel landet im Rücken von Bär, der es deshalb mit der Hacke probiert. Dem artistischen Versuch fehlt jedoch die Genauigkeit und der Ball geht deutlich rechts vorbei.
Philip Heise hämmert einen Freistoß aus halblinken 25 Metern mit voller Wucht um die gegnerische Zwei-Mann-Mauer. Marco Hiller ist hellwach, schnell im bedrohten rechten Eck und pariert sicher. Für den KSC ist es die beste Offensivaktion der ersten 40 Minuten.
Gelbe Karte für Jérôme Gondorf (Karlsruher SC)
Die Löwen werden wieder etwas aktiver und offensiver. Daraus ergeben sich einige aussichtsreiche Aktionen. Spätestens bei der letzten Aktion fehlt jedoch die Präzision.
Eine halbe Stunde ist bereits gespielt. Die Partie ist intensiv, aber fair. Vor den Toren ist nicht allzu viel los. Die Gastgeber sind bei den wenigen Torraumszenen aber die gefährlichere Elf.
Die folgende Ecke von der rechten Fahne wird am ersten Pfosten weggeköpft. Der Abpraller landet bei Greilinger, der es aus der zweiten Reihe probiert. Der Schuss verfehlt das Ziel jedoch relativ deutlich.
Marcel Bär hat zentral vor dem gegnerischen Strafraum mal etwas Platz. Der Stürmer probiert es mit einem Distanzschuss. Der noch leicht von einem Abwehrbein touchiert und fliegt ein gutes Stück über den Querbalken. Ansonsten wäre Marius Gersbeck wohl auch zur Stelle gewesen.
Wanitzek kriegt den Ball im Sechzehner mit dem Rücken zum Tor. Der Zehner legt direkt ab auf Hofmann. Der Stürmer hält aus rund 18 Metern drauf. Der Abschluss wird noch leicht abgefälscht und geht deswegen rechts vorbei.
Bezeichnende Szene: Kobald hat den Ball halbrechts in der eigenen Hälfte am Fuß und sucht nach einem freien Mitspieler. In der KSC-Offensive fehlt jedoch die Bewegung. Deshalb muss der Innenverteidiger hinten herum spielen und Gersbeck wählt kurz darauf den langen Schlag auf Hofmann.
Ein Klassenunterschied ist nach etwas über 20 Minuten auf keinen Fall zu erkennen. Der TSV 1860 München ist sogar die etwas bessere Mannschaft.
Der Zweitligist hat etwas mehr Ballbesitz. Damit wissen sie allerdings nur wenig anzufangen. 1860 München geht meistens erst auf Höhe der Mittellinie drauf und lauert auf Konter. Mit der Taktik sorgen sie im Moment immer wieder für Gefahr.
Wieder die Löwen! Lex wird rechts in die Box geschickt. Der Pass wird noch leicht abgefälscht, aber landet beim Offensivspieler. Von der Torauslinie sucht Lex dann den mitgelaufenen Bär. Am Fünfer passen die Gäste aber auf und können die Situation entschärfen.
Greilinger mit der ersten Großchance! Nach einer Balleroberung geht es bei den Löwen ganz schnell nach vorne. Greilinger dribbelt bis links in den Strafraum. Auf dem Weg sucht er immer wieder eine mögliche Anspielstation. Seine Mitspieler sind aber gedeckt. Deshalb probiert es der 21-Jährige aus acht Metern selbst. Mit dem linken Schlappen drischt er den Ball auf das kurze Eck. Gersbeck steht genau richtig und ist mit beiden Händen dazwischen.
Bei einem TSV-Konter taucht Marcel Bär links im Strafraum auf. Der 29-Jährige zieht nach innen und schließt von der Sechzehnerlinie ab. Sein Rechtsschuss rauscht nur knapp rechts über den Kasten.
Karlsruhe findet über links mal den Weg in Richtung Grundlinie. Die Hereingabe landet auf dem Kopf von Hofmann. Der Stürmer kann den Versuch jedoch nicht richtig platzieren und der Ball findet nicht den Weg auf das Tor.
In den ersten Minuten ist nicht viel vor den Toren los. Die Teams suchen meistens die spielerischen Lösungen. Allerdings scheuen sie verständlicherweise das große Risiko. Dadurch sind die Angriffe leicht zu verteidigen.
Der anschließende Standard aus dem linken Halbfeld segelt hoch vorne rein, aber sorgt für keinerlei Gefahr.
Lex nimmt links im Mittelfeld Fahrt auf. Bei seinem Weg in die Mitte wird er von Kobald gefoult und es gibt den ersten Freistoß für die Sechziger.
Karlsruhe übernimmt sofort die Kontrolle über das Geschehen. Allerdings stehen die Münchner defensiv gut und lassen nichts zu.
Los geht's! Die Gäste stoßen an und spielen in gelb-roten Trikots. 1860 München hält im gewohnten Blau-Weiß dagegen.
Spielbeginn
Der direkte Vergleich der beiden Traditionsvereine ist extrem ausgeglichen. Nach 75 Aufeinandertreffen haben die Löwen mit 30 Siegen hauchzart die Nase vorne. Der KSC konnte 29-mal gewinnen und dazu gab es 16 Unentschieden. Im DFB-Pokal kam es jedoch erst einmal zu diesem Duell. Im August 2016 behielt der TSV mit 2:1 die Oberhand.
Auch beim Karlsruher SC gibt es nur eine Veränderung in der Startelf. Tim Breithaupt rückt für Ricardo van Rhijn, der zunächst auf der Bank sitzt, in die Anfangsformation.
In der ersten Begegnung des Jahres konnte 1860 gleich für ein kleines Highlight sorgen. Die Münchener drehten einen 2:0-Rücstand gegen den SV Wehen Wiesbaden und holten am Ende tatsächlich noch ein 3:2. Dabei erzielten die Löwen alle drei Treffer nach Standards. Im Vergleich zu diesem Spektakel nimmt Michael Köllner einen Wechsel vor. Erik Tallig beginnt für den verletzten Marius Willsch.
Die Karlsruher sind ebenfalls in Form. In der Liga sind sie seit drei Spielen ungeschlagen. Zuletzt gab es ein 2:2 gegen den Tabellenzweiten aus Darmstadt. Dabei erzielte der KSC sogar das vermeintliche 3:2-Führungstor. Allerdings stand Schleusener bei der Entstehung knapp im Abseits. Auch im Pokal hat der KSC sein Können bereits unter Beweis gestellt. In der ersten Runde feierten die Badener ein 4:1 gegen die Sportfreunde Lotte. Darauf folgte ein überraschender 2:1-Sieg in Leverkusen. Jetzt träumen Christian Eichner und seine Truppe vom ersten Einzug in das Viertelfinale seit der Saison 1996/97. Damals endete die Reise sogar erst im Halbfinale.
1860 München geht als Drittligist als Außenseiter in die Partie. Allerdings haben sie in der laufenden Saison bereits mehrfach bewiesen, dass sie sich in der Rolle ziemlich wohlfühlen. Auf dem Weg ins Achtelfinale warfen sie bereits zwei Teams aus der 2. Bundesliga aus dem Wettbewerb. Zum Auftakt gab es einen 5:4-Erfolg im Elfmeterschießen gegen den SV Darmstadt und in der zweiten Runde bezwangen sie den FC Schalke 04 mit 1:0. Dementsprechend groß ist das Selbstvertrauen bei den Löwen, die außerdem einen kleinen Lauf von drei Siegen in Serie vorzuweisen haben. Die Chancen für einen erneuten Coup der Sechziger stehen also sehr gut.
Hallo und herzlich willkommen zum Achtelfinale des DFB-Pokals. Im einzigen Duell ohne Beteiligung eines Erstligisten trifft der TSV 1860 München auf den Karlsruher SC. Anstoß ist um 18:30 Uhr im Stadion an der Grünwalder Straße.
Er hat mir angeboten, dass ich ihn wegstoßen darf.
— Schiedsrichter Deniz Aytekin (Großaspach) über Dortmunds wütenden Stürmer Erling Haaland.