Fazit:
Nach einer turbulenten Schlussphase geht die TSG in Köln als Sieger vom Platz. Andrej Kramarić schießt seine ersten drei Saisontore und sorgt beim FC Köln für einen Fehlstart. Dabei kamen die Geißböcke als deutlich stärkeres Team aus der Kabine und hatten direkt nach Wiederbeginn drei große Gelgenheiten. Trotzdem fiel der verdiente Ausgleich erst in der 86. Spielminute. Die Domstädter wollten als aktiveres Team gegen erschöpfte Gäste noch mehr, wurden dann aber durch den Siegtreffer in der Nachspielzeit geschockt. Die Hoffenheimer haben sich das Leben nach einem ausgeglichenen ersten Durchgang selbst schwer gemacht, kann vorne aber auf ihren Torjäger vertrauen.
Spielende
Gelbe Karte für Pavel Kadeřábek (1899 Hoffenheim)
Einwechslung bei 1899 Hoffenheim: Joshua Brenet
Auswechslung bei 1899 Hoffenheim: Andrej Kramarić
Tooor für 1899 Hoffenheim, 2:3 durch Andrej Kramarić
Der Hattrick in der 93. Minute! Eine schnelle Kombination vom linken Flügel wird im Zentrum von Gaćinović mit dem ersten Kontakt nach rechts auf seinen Angreifer verlängert. Er dreht sich schnell und schließt dann aus 14 Metern halbrechts flach ab. Der Rechtsschuss fliegt flach knapp neben Horn, der zwar mit der Hand noch dran ist, die Richtung aber nicht entscheidend verändern kann.
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 5
Gelbe Karte für Ihlas Bebou (1899 Hoffenheim)
Gelbe Karte für Oliver Baumann (1899 Hoffenheim)
Einwechslung bei 1. FC Köln: Noah Katterbach
Auswechslung bei 1. FC Köln: Ondrej Duda
Die Gäste sind in der zweiten Hälfte viel zu passiv, der Treffer hat sich schon dadurch angedeutet, dass sich das Team immer weiter zurückgezogen hat. Nur dadurch konnte es zum Freistoß in der gefährlichen Position kommen.
Tooor für 1. FC Köln, 2:2 durch Dominick Drexler
Der Ausgleich nach einem Standard! Aus 25 Metern chippt Duda von halblinks die Kugel auf den Elfmeterpunkt, wo sich Andersson durchsetzt. Der Angreifer trifft den linken Innenpfosten. Von dort rollt die Kugel in die Mitte, wo der eingewechselte Drexler aus drei Metern nur noch den Fuß reinhalten muss.
Einwechslung bei 1. FC Köln: Frederik Sørensen
Auswechslung bei 1. FC Köln: Ellyes Skhiri
Gelbe Karte für Jonas Hector (1. FC Köln)
Die nächste Horn-Flanke segelt von links in die Box, aber am langen Pfosten setzt sich Kadeřábek in der Luft gegen Drexler durch.
Die TSG zieht sich bei gegnerischem Ballbesitz in die eigene Hälfte zurück.
Endlich wieder ein Abschluss! Erst verlagert Duda das Spiel auf den rechten Flügel und rückt dann auf. Nach Brust-Ablage von Özcan zieht der Spielmacher halblinks aus 16 Metern ab, aber Baumann taucht rechtzeitig ab und kann im rechten Eck nach außen abwehren. Dort hat Drexler aus vier Metern die Gelegenheit zum Abschluss, doch aus vollem Lauf ist der Winkel zu spitz, sodass er nur das Außennetz trifft.
Dieser Wechsel zog sich über zwei Minuten. Die zerfahrene Partie wartet seit einiger Zeit auf eine Chance.
Einwechslung bei 1899 Hoffenheim: Mijat Gaćinović
Auswechslung bei 1899 Hoffenheim: Diadié Samassékou
Einwechslung bei 1899 Hoffenheim: Ishak Belfodil
Auswechslung bei 1899 Hoffenheim: Dennis Geiger
Immer wieder bleibt jemand nach einem Zweikampf kurz liegen, wodurch der Spielfluss etwas verloren geht. In dieser Szene erwischt es sowohl Samassékou als auch Geiger mit einem Krampf.
Einwechslung bei 1. FC Köln: Dominick Drexler
Auswechslung bei 1. FC Köln: Elvis Rexhbeçaj
Einwechslung bei 1. FC Köln: Salih Özcan
Auswechslung bei 1. FC Köln: Jan Thielmann
Kramarić ist sich nach eigener Ecke im Umschaltspiel nicht zu schade, nach hinten zu sprinten. Dadurch kann er Rexhbeçaj nach außen abdrängen und die eigentlich aussichtsreiche Situation klären.
Der anschließende Freistoß vom rechten Flügel rutscht flach durch und kann dann doch von Czichos am kurzen Pfosten zur Ecke geklärt werden.
Gelbe Karte für Ondrej Duda (1. FC Köln)
Ehizibue wird hinter die Abwehr geschickt aber auf der Grundlinie ist Baumann vor ihm an der titschenden Kugel und wehrt zur ersten Kölner Ecke ab.
Es spielt sich viel im Mittelfeld ab, das Pressing der Gastgeber hat sich nach der offensiven Anfangsphase immer weiter nach hinten verschoben.
Seit der 58. Minute steht der neue Mann zur Einwechslung bereit, aber das angesprochene ruhige Spiel der Gäste sorgte dafür, dass das Spielgerät über mehrere Minuten im Spiel blieb. Vorne passiert bei 1899 aber kaum etwas. Das soll der pfeilschnelle Bebou ändern.
Einwechslung bei 1899 Hoffenheim: Ihlas Bebou
Auswechslung bei 1899 Hoffenheim: Munas Dabbur
Die TSG macht es clever und beruhigt das Spiel mit vielen Pässen durch die Abwehr deutlich.
Jannes Horn schlägt die nächste Flanke aus dem linken Halbfeld. Auf wen? Natürlich Andersson, der dieses Mal im Rückwärtsgang aus 14 Metern keinen Druck hinter den Kopfstoß bringen kann.
Über etwas länger werdende Ballbesitzphasen will das Hoeneß-Team wieder an Sicherheit gewinnen.
Skhiri steckt halblinks in den Strafraum durch, wo Rexhbeçaj mit dem Rücken zum Tor wieder abtropfen lässt. Der Tunesier zieht nach dem Doppelpass mit dem ersten Kontakt aus 16 Metern ab, aber zielt flach einen knappen Meter links neben den Kasten.
Adams ist zurück auf dem Rasen, wo seine Mitspieler langsam aber sicher in der zweiten Halbzeit ankommen sollten.
Duda wackelt am linken Flügel zwei Verteidiger aus und zieht in die Box. Aus acht Metern zieht er von links mit rechts ab, doch der Spannstoß fliegt weit drüber.
Adams ist im Rasen hängengeblieben und muss kurz raus.
Und gleich die nächste Köln-Chance. Andersson gewinnt im Mittelfeld das Luftduell gegen Vogt. Er dreht sich geschickt und bedient von rechts die Mitte. Dort ist Thielmann eingestartet und grätscht fünf Meter vor dem Kasten in die Kugel, die erneut genau auf Baumann zufliegt, der halten kann.
Der angeschlagene Höger wird durch Ehizibue ersetzt und sieht sofort die erste Chance für sein Team: Mit der Innenseite zieht Horn die Kugel flach vor das Tor, aber der eingerutschte Andersson trifft aus drei Metern nur Baumann.
Einwechslung bei 1. FC Köln: Kingsley Ehizibue
Auswechslung bei 1. FC Köln: Marco Höger
Anpfiff 2. Halbzeit
Halbzeitfazit:
Mit 1:2 geht es in die Kabinen! Der Elfmeter bringt die TSG in einem ausgeglichenen Spiel kurz vor dem Pausenpfiff in Führung. Schon nach drei Minuten schenkten die Kölner ihren Gästen ein Begrüßungsgeschenk, kurz vor dem Ausgleich hätten die Kraichgauer dann erhöhen müssen. Beide Male konnte Horn aber parieren und so sorgte Neuzugang Andersson in der 22. Minute per Kopf für den Ausgleich. In der Folge wurde das Spiel immer risikoärmer, ehe die TSG durch den Elfmeter doch noch die Pausenführung sichern konnte. Markus Gisdol wird sein Team dazu auffordern, den Mut der ersten 15 Minuten wiederzufinden, während Hoeneß in seinem Liga-Debüt wenig verändern muss.
Ende 1. Halbzeit
Gelbe Karte für Ermin Bičakčić (1899 Hoffenheim)
Tooor für 1899 Hoffenheim, 1:2 durch Andrej Kramarić
Doppelpack Kramarić! Der Stürmer schickt die Kugel flach neben den rechten Pfosten. Timo Horn hat sich für die andere Seite entschieden und kann daher nicht eingreifen.
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 5
Der VAR wird bemüht, da Czichos Baumgartner anscheinend per Grätsche getroffen hat. Was war passiert: Im Zentrum nimmt der Österreicher die Kugel mit und wird beim Aufsetzen des Beins getroffen. Nach über zwei Minuten am Bildschirm gibt es in dieser sehr knappen Entscheidung dann Elfmeter! Falsch ist die Entscheidung sicher nicht! Ist es aber so eindeutig, dass der Referee angefunkt werden muss? Daniel Siebert hatte zuvor nämlich auf "Weiterspielen" entschieden und hätte damit auch nicht falsch gelegen.
Tolle Szene: Baumgartners Schuss aus 17 Metern wird von Kramarić abgefälscht, der Schiedsrichter zeigt aber eine Ecke an. Auf Nachfrage sagt der Kroate, dass es Abstoß geben müsste. Fair.
Tolle Szene: Baumgartners Schuss aus 17 Metern wird von Kramarić abgefälscht, der Schiedsrichter zeigt aber eine Ecke an. Auf Nachfrage sagt der Kroate, dass es Abstoß geben müsste. Fair.
Für Höger geht es weiter.
Die Kölner hatten die Kugel ins Aus gespielt, es findet sich aber über mehrere Augenblicke kein Spieler, der den Einwurf zur Fortsetzung ausführen möchte. Bezeichnend für das Spiel in dem schon lange nichts mehr passiert ist.
Marco Höger hat sich ohne Fremdeinwirkung verletzt und muss behandelt werden. Kingsley Ehizibue macht sich vorsichtshalber warm.
Auf beiden Seiten mehren sich jetzt auch noch die technischen Fehler, sodass noch weniger Gefahr in den gefährlichen Zonen entstehen kann.
Nach einer Ecke schießt Kevin Vogt aus dem Rückraum, um einen Konter zu verhindern. Der Rechtsschuss rutscht ihm aber so über den Schlappen, dass es anschließend einen Einwurf auf der linken Kölner Verteidigungsseite neben der Eckfahne gibt.
Gelbe Karte für Sebastiaan Bornauw (1. FC Köln)
Das Spiel ist inzwischen sehr ausgeglichen. Auch Hoffenheim passt sich immer wieder gekonnt nach vorne, findet aber dann wenig Räume vor, sodass kaum Chancen entstehen.
Kramarić wird im linken Halbfeld bedient und erkennt, dass sowohl Bornauw als auch Höger auf ihn herausrücken. Dadurch ergibt sich links viel Platz für Baumgartner, der in den Strafraum einzieht, aber mit seinem ungenauen flachen Pass nur Timo Horn findet.
Bei Köln erkennt man dafür ein klares Muster: Aus der Abwehr heraus soll es flach nach vorne gehen, bis dann auf den Außen eine Flankenposition freigespielt ist. immer wieder wird Andersson bedient, der im dritten Anlauf bereits treffen konnte.
Die Gäste müssen sich nach den zwei Großchancen fragen, warum es plötzlich ausgeglichen steht. Einer der beiden Schüsse hätte den Weg ins Tor finden müssen, nachdem die Domstädter in der Anfangsviertelstunde noch spielbestimmend waren.
Tooor für 1. FC Köln, 1:1 durch Sebastian Andersson
Andersson gleicht aus! Thielmann wird am linken Flügel bedient und zieht sich das Leder auf den rechten Fuß. 17 Meter vor der Grundlinie zieht er eine Flanke scharf vor den Kasten. Das hat der Schwede gerochen und muss aus vollem Lauf nur noch den Schädel reinhalten. Damit verlängert Andersson die Kugel ins Zentrum des Tores direkt neben Baumann. Der Keeper war aber schon auf dem Weg ins lange Eck, wo die Flanke gelandet wäre und sieht dadurch etwas unglücklich aus.
Horn behält erneut im Eins-gegen-Eins die Oberhand! Links ist Kadeřábek plötzlich völlig frei und nimmt das Zuspiel in die Box mit. Der halbhohe Schuss aus neun Metern prallt von Horns Bauch nochmal an den aufgerückten Außenverteidiger und von dessen Bein dann knapp neben den rechten Pfosten.
Auch Hoffenheim kommt zur ersten selbst herausgespielten Chance. Geiger läuft auf die Innenverteidigung zu, aus der Czichos zu früh rausrückt. Der Ballführende umkurvt ihn mit einer schnellen Bewegung und legt nach halbrechts, wo Kramarić in die entstandene Lücke startet. Der Kroate scheitert aus zehn Metern aber an Timo Horn.
Dieses Mal findet die Flanke den Kopf des neuen Angreifers. Duda verlagert von rechts nach links, wo Jannes Horn kurz Anlauf nimmt und aus dem Halbfeld in die Mitte flankt. Der Schwede setzt sich zwar durch, köpft aber einen Meter zu hoch übers rechte Eck.
In den Strafräumen passiert fast nichts. Zum ersten Mal segelt eine Flanke vom aufgerückten Höger in Richtung Andersson, doch Adams kann 13 Meter vor dem langen Pfosten per Kopf klären.
Situativ laufen die Kölner das Aufbauspiel hoch an. In dieser Situation kommt Hector aber knapp zu spät und erwischt den Fuß von Baumann, der sich lautstark beschwert.
Die Kölner sind sichtlich geschockt. So kann die TSG die Spielkontrolle sichern und in Ruhe von Mann zu Mann spielen.
Besser kann das Trainer-Debut für Sebastian Hoeneß kaum beginnen.
Tooor für 1899 Hoffenheim, 0:1 durch Andrej Kramarić
Was für ein Geschenk! Im angesprochenen Kurzpassspiel bedient Timo Horn vom Elfmeterpunkt Jonas Hector, der etwa zehn Meter vor ihm steht. Der Kapitän möchte zurückklatschen, doch der Pass ist viel zu locker. Kramarić erläuft den Pass und spitzelt die Kugel durch Horns Beine, sodass er anschließend nur noch ins leere Tor einschieben muss.
Wie schon im Pokal fällt beim Gidol-Team auf, dass man sich in der Vorbereitung sehr viel mit dem eigenen Aufbau beschäftigt hat. Hinten läuft das Spielgerät flach durch die eigenen Reihen, ansatt ihn wie in der langen Saison schnell zu schlagen.
Die Kugel rollt in Köln Müngersdorf. Auf geht's in die Spielzeit 2020/2021.
Spielbeginn
Ursprünglich waren 9.200 Zuschauer zugelassen, doch weil die Wocheninzidenz laut Prognose heute die kritische Marke von 35 Prozent übersteigen soll, bleibt das Stadion leer. Die Stadt Köln meldete gestern Abend, dass doch keine Zuschauer anreisen dürfen. Für die Kölner ist das ein Rückschlag, hatten sie sich nach der Sieglos-Serie in Geisterspielen so sehr auf die eigenen Anhänger gefreut. Die handelnden Personen sind sich aber einig, dass die Gesundheit immer vorzugehen hat.
Bei der TSG war in den letzten Tagen die gesamte Verteidigung fraglich. Für Skov, Hübner und Posch kommt der erste Spieltag zu früh. Dafür starten hinten neben dem rechtzeitig genesenen Kadeřábek in der Hintermannschaft Kasim Adams, Kevin Akpoguma und Ermin Bičakčić. Auch Florian Grillitsch muss mit Oberschenkelproblemen aussetzen. Bessere Nachrichten gibt es dafür vorne: Andrej Kramarić ist fit geworden und kann von Beginn an auflaufen. Mit zwei Treffern rettete der Kroate den enttäuschenden Bundesligisten am vergangenen Wochenende ins Elfmeterschießen gegen Chemnitz, in dem die TSG die Oberhand behielt.
Blickt man auf die Aufstellungen, finden sich auf beiden Seiten Überraschungen. Beim FC ersetzt Marco Höger wie schon im Pokal Benno Schmitz hinten rechts. Ehizibue hat dafür das Nachsehen. Außerdem dürfen sowohl Andersson als auch Duda von Beginn an auflaufen, obwohl sie erst am Mittwoch und Donnerstag in Köln gelandet sind. Der vierte Wechsel im Vergleich zum Pokal findet in der Innenverteidigung statt, wo Bornauw für Meré ins Team rückt. Am vergangenen Samstag setzte man sich mit 6:0 gegen Regionalligisten Altglienicke durch.
Die TSG 1899 Hoffenheim hat eine deutlich entspanntere Spielzeit hinter sich und konnte sich durch den sechsten Platz für die Europa League qualifizieren. Allerdings ist Alfred Schreuder seinem Landsmann Ronald Koeman nach Barcelona gefolgt und arbeitet nun dort als Co-Trainer. Sebastian Hoeneß, der Bayern II in der 3. Liga zur Meisterschaft geführt hat, tritt seine erste Station in der Bundesliga an und darf sich mit den Sinsheimern gleich auf internationalem Parkett beweisen.
Der 1. FC Köln hat eine kuriose Bundesliga-Saison hinter sich. Nach 14 Spieltagen waren die Geißböcke noch Letzter, doch einen fulminanten Zwischensprint mit 24 Punkten aus den nächsten zehn Partien legten sie aber den Grundstein für den Klassenerhalt. Nach der Corona-Pause war die Luft dann wieder raus, Tiefpunkt war eine 1:6-Niederlage in Bremen. Welches Gesicht wird die Mannschaft von Markus Gisdol zum Auftakt der neuen Spielzeit zeigen?
Herzlich willkommen zum Bundesliga-Auftakt für Köln und Hoffenheim! Beide Teams gelten in Hinblick auf die neue Spielzeit als Wundertüten. Anstoß ist um 15:30 Uhr!
Streck dich nach dem Himmel - und du wirst die Decke berühren! Streck dich nach der Decke - und du wirst ewig am Boden bleiben.
— Liverpools Trainer-Legende Bill Shankly.