Der FSV Mainz 05 hat eine Woche nach seiner bislang höchsten Bundesliga-Pleite die nächste bittere Enttäuschung erlebt - der angezählte Trainer Sandro Schwarz wackelt bedenklich. Anstatt Wiedergutmachung für das 0:8 (0:5) bei RB Leipzig zu betreiben, unterlagen die Rheinhessen am 11. Spieltag 2:3 (0:2) gegen Aufsteiger Union Berlin.
Damit stellten die Mainzer einen Negativrekord auf. Acht Niederlagen aus den ersten elf Partien gab es für den FSV noch nie. Ein Eigentor des Mainzer Kapitäns
Daniel Brosinski (30.) brachte die Rheinhessen auf die Verliererstraße. Der Schwede
Sebastian Andersson (45.+3 und 51.) traf zudem für Union.
Karim Onisiwo (81.) und Brosinski (90.+4) trafen für Mainz.
Die 24.349 Zuschauer in der Mainzer Arena sahen eine zähe Anfangsphase. Die von Schwarz geforderte "Reaktion" seiner Schützlinge blieb erst einmal aus, Union war die aktivere Mannschaft. Die Mainzer, deren Sportvorstand Rouven Schröder trotz der Misere auf Wintertransfers verzichten will, wirkten angeschlagen.
Die Gastgeber waren vor allem auf Fehler-Vermeidung bedacht. Auch deshalb fehlte den Rheinhessen, die ohne
Stefan Bell, Dong-Won
Ji und
Jean-Philippe Mateta auskommen mussten, in der Offensive der Mut. Die Verunsicherung war aber auch in der Defensive zu spüren.
Christian Gentner hatte in der 15. Minute die Führung für Union auf dem Fuß.
Die Hauptstädter, bei denen
Akaki Gogia,
Grischa Prömel und
Suleiman Abdullahi fehlten, strotzten im Gegensatz zum FSV vor Selbstvertrauen. Der Sieg im Stadtderby gegen Hertha BSC (1:0) ließ die Schützlinge von Trainer
Urs Fischer mit breiter Brust auftreten. In der 19. Minute war es
Christopher Lenz, der die Chance auf das erste Tor nicht nutzen konnte.
Nur wenige Sekunden später hätte Adam
Szalai für große Erleichterung im FSV-Lager sorgen können. Der Berliner Torwart
Rafal Gikiewicz verhinderte den Rückstand durch den Ungarn (20.). Die Szene läutete eine bessere Phase der Mainzer ein. Die Gastgeber ackerten sich in die Partie. In der 28. Minute vergab
Ridle Baku eine große Möglichkeit.
Das rächte sich kurz darauf. Nach einer Hereingabe des Berliner Kapitäns
Christopher Trimmel traf sein FSV-Pendant ins eigene Tor. Kurz darauf musste der angeschlagene Berliner Innenverteidiger
Keven Schlotterbeck vom Platz, für ihn kam
Michael Parensen.
Bei den vom Rückstand geschockten Gastgebern ging bis zur Pause nichts mehr. Nach einer Ecke von Trimmel war Andersson in der Nachspielzeit per Kopf zur Stelle. Die Mainzer mussten sich auf dem Weg in die Kabine den Unmut der eigenen Fans anhören.
Nach dem Seitenwechsel wurde es aus Mainzer nicht besser - ganz im Gegenteil. Wieder traf Andersson per Kopf nach einer Trimmel-Ecke. Erst in der 64. Minute war wieder etwas vom FSV zu sehen. Der eingewechselte Onisiwo traf dann, ehe Brosinski noch einmal für Spannung sorgte.
(sid)