Bundesliga 1963/1964 - 6. Spieltag - Sa., 05.10.1963 - 15:30 Uhr
4:3
HZ - 0 : 1

Vier FC-Tore in 14 Minuten stellten alles auf den Kopf

Bewies erneut Knipser-Qualitäten: Christian Müller

Bewies erneut Knipser-Qualitäten: Christian Müller

Bewies erneut Knipser-Qualitäten: Christian Müller

Der 1. FC Köln war lange Zeit nicht mit dem Team zu vergleichen, dass sich in den ersten Spieltagen so selbstsicher an der Tabellenspitze behauptete. Weder brachte die Rückkehr von Wilden in den Deckungsverbund die nötige Sicherheit, noch konnten Hemmersbach, Benthaus und Overath an die Leistungen der Vorwoche(n) anknüpfen. Werder stand glänzend in der Abwehr, ließ die durchsichtigen Angriffsbemühungen der Gastgeber abprallen und konterte messerscharf. Klöckner markierte nach 19 Minuten und feinem Pass von Schimeczek das verdiente 1:0. Kölns Spitzen hingen in Durchgang eins total in der Luft, setzten sich in den Zweikämpfen aber auch nur selten in Szene.

Mit dem 2:0 nach einer Stunde durch Meyer schienen die Bremer längst auf dem Erfolgsweg zu sein, doch eine grandiose Viertelstunde genügte den Domstädtern, das Bild vollends auf den Kopf zu stellen. Zuerst traf Schäfer glücklich aus einem Spielerpulk heraus zum 1:2 (66.). Ein Klasse-Kopfball von Christian Müller bedeutete dann bereits den Ausgleichtreffer (74.). Aus abseitsverdächtiger Position kam Schäfer nur drei Minuten später zum Führungstor des FC und erneut Müller machte den Viererpack nach einer schönen Vorarbeit von Hornig perfekt (79.). Werders zuvor großartige Abwehrarbeit war somit für die Katz. Da half auch ein letzten Aufbäumen der Gäste in den Schlussminuten nur noch zu einer Resultatsverbesserung durch Zebrowski, der am indisponierten Ewert vorbei mit dem Ball ins Tor marschierte (84.). Kurz vor dem Abpfiff rettete Schäfer noch einmal für seinen Schlussmann auf der Linie und Meyer traf per Kopfball nur die Querlatte. SVW-Coach Multhaupt rätselte nach dem Spiel fassungslos, wie es gegen über die eine Stunde lang erschreckend schwachen Kölner zu dem Einbruch seiner zuvor so gut funktionierenden 4-2-4-Taktik kommen konnte. Nicht nur er.

Ich habe den Journalisten gesagt, sie sollen mich in Ruhe lassen. Sonst mache ich weiter, bis ich 100 bin.

— Otto Rehhagel bei seinem 1.000. Bundesligaspiel als Trainer und Spieler.