Fazit:
Was für eine Woche für die Münchner Löwen! Nach dem Pokalerfolg gegen Schalke legt die Köllner-Elf in der Liga mit einem halben Dutzend gegen Freiburg II nach und freut sich über den ersten Dreier nach sieben sieglosen Spielen. Stefan Lex und Sascha Mölders zogen den Breisgauern im ersten Durchgang den Zahn. Wie schon gegen Schalke tauchte Lex diesmal gar zweimal gefährlich auf der rechten Strafraumseite auf, erzielte den ersten Treffer vor und bereitete das 2:0 durch Mölders vor. Nach dem Seitenwechsel legte Fabian Greilinger in einem aussichtslosen scheinenden Laufduell nach, Lex und Marcel Bär kamen nach Wein-Eckbällen viel zu frei am kurzen Pfosten zum Abschluss und Kevin Goden durfte sich über ein Jokertor freuen.
Spielende
Lange wird Patrick Alt wohl nicht nachspielen lassen. Die Partie plätschert in den Schlussminuten vor sich hin.
Erik Tallig zieht noch einmal aus der zweiten Reihe ab, aber genau auf Noah Atubolu. Mit dem halben Dutzend scheinen sich die Löwen zufrieden zu sein, das ist nach der turbulenten englischen Woche aber natürlich auch kein Wunder.
Die Szene ist sinnbildlich für den heutigen Auftritt des Sportclubs: Nach Querpass von links hat Robert Wagner am Elfmeterpunkt allen Platz der Welt, kann sich die Kugel noch auf den starken rechten Fuß legen. Und trotzdem verzieht er vollkommen.
Noch eine Ecke für die Sechziger. Der zweifache Torvorbereiter Daniel Wein befindet sich mittlerweile aber nicht mehr auf dem Platz, der Standard wird kurz ausgeführt.
Immerhin sorgen die Gäste namenstechnisch noch für ein Highlight. Patrick Kammerbauer und Claudio Kammerknecht befinden sich nun gemeinsam auf dem Platz.
Einwechslung bei TSV 1860 München: Quirin Moll
Auswechslung bei TSV 1860 München: Daniel Wein
Einwechslung bei SC Freiburg II: Alexander Bazdrigiannis
Auswechslung bei SC Freiburg II: Max Rosenfelder
Einwechslung bei SC Freiburg II: Claudio Kammerknecht
Auswechslung bei SC Freiburg II: Enzo Leopold
Marco Hiller muss sich nach langer Zeit mal wieder auszeichnen! Eine Ecke von rechts köpft Linsbichler genau vor die Füße von Patrick Kammerbauer, der die Unterkante der Querlatte anvisiert. Hiller bekommt die Fingerspitzen dazwischen.
Auch Tim Linsbichler wartet trotz vieler Kurzeinsätze noch auf sein erstes Saisontor. Heute scheint die perfekte Gelegenheit zu sein, den Knoten platzen zu lassen.
Einwechslung bei TSV 1860 München: Tim Linsbichler
Auswechslung bei TSV 1860 München: Sascha Mölders
Trotz des eindeutigen Spielstands spielen die Gäste weiter mutig nach vorne. Das riecht fast nach einer noch deutlicheren Niederlage, denn mit jedem Ballgewinn hat 1860 fast freie Bahn.
Tooor für TSV 1860 München, 6:0 durch Kevin Goden
Tooor für TSV 1860 München, 5:0 durch Marcel Bär
Die Chance auf das 5:0! Wieder wird es nach einem Eckball gefährlich. Niklas Lang macht die Hereingabe noch länger und Stephan Salger kommt am zweiten Pfosten frei zum Kopfball. Noah Atubolu reißt gerade noch die Arme hoch!
Ein Zeichen der Resignation, mit Emilio Kehrer verlässt der aktivste Freiburger den Platz.
Einwechslung bei SC Freiburg II: Guillaume Furrer
Auswechslung bei SC Freiburg II: Emilio Kehrer
Doch so richtig flüssig läuft es bei der Stamm-Elf weiter nicht. Julius Tauriainen muss lange warten, bis sich Assibey-Mensah aus einer klaren Abseitsposition befreit. Und trotzdem geht die Fahne am Ende hoch.
Die für Freiburg eingewechselten Lars Kehl und Raphael Assibey-Mensah glänzen mal im Zusammenspiel. Doch wieder wird der Abschluss geblockt.
Michael Köllner nutzt den Spielstand, um Stefan Lex nach einer weiteren Man of the Match-Darbietung eine Pause zu gönnen und dem lange verletzten Marius Willsch Spielzeit zu verschaffen.
Einwechslung bei TSV 1860 München: Marius Willsch
Auswechslung bei TSV 1860 München: Yannick Deichmann
Einwechslung bei TSV 1860 München: Kevin Goden
Auswechslung bei TSV 1860 München: Stefan Lex
Natürlich wird man nun von vom Pokalsieg beflügelten Münchner Löwen sprechen. Allerdings muss man auch erwähnen, dass Freiburg II dem Beweis seiner Drittligatauglichkeit heute schuldig bleibt.
Tooor für TSV 1860 München, 4:0 durch Stefan Lex
Einwechslung bei SC Freiburg II: Raphael Assibey-Mensah
Auswechslung bei SC Freiburg II: Philipp Treu
Einwechslung bei SC Freiburg II: Lars Kehl
Auswechslung bei SC Freiburg II: Sascha Risch
Tooor für TSV 1860 München, 3:0 durch Fabian Greilinger
Nicht das erste Mal, dass Noah Atubolu einen Abschlag direkt ins Seitenaus setzt. Im Spielaufbau haben die Breisgauer Probleme.
Um ein Haar sorgt Yannick Deichmann bereits für die Entscheidung! Was für ein traumhafter No-look-Steckpass von Merveille Biankadi zum früheren Lübecker, der die Kugel vom rechten Eck haarscharf am langen Pfosten vorbeischiebt!
Gelbe Karte für Kenneth Schmidt (SC Freiburg II)
Man hat das Gefühl: Wenn bei den Gästen offensiv was geht, dann aus einer Einzelaktion heraus. Emilio Kehrer strahlt auch ohne die Unterstützung seiner Mitspieler immer wieder Gefahr aus.
Es geht weiter! 1860 legt sofort wieder den Vorwärtsgang ein.
Einwechslung bei TSV 1860 München: Erik Tallig
Auswechslung bei TSV 1860 München: Dennis Dressel
Anpfiff 2. Halbzeit
Halbzeitfazit:
1860 München liegt zur Pause verdient mit 2:0 gegen Freiburg II in Führung. Stefan Lex machte den Unterschied, tauchte bei beiden Toren gefährlich in der rechten Strafraumseite auf. Doch auch sonst verfügten die Löwen über die bessere Spielanlage, schienen die Begegnung zu jedem Zeitpunkt im Griff zu haben. Im zweiten Durchgang geht es für die Köllner-Elf darum, das Tempo hochzuhalten.
Ende 1. Halbzeit
Viel wird darüber gesprochen, dass das Trikot von Sascha Mölders ein wenig spannt. Trotzdem gewinnt der 38-Jährige um ein Haar das Laufduell mit Sandrino Braun-Schumacher, der Verteidiger bekommt mit Glück das Offensivfoul zugesprochen.
Tooor für TSV 1860 München, 2:0 durch Sascha Mölders
Dann tanken sich Stefan Lex und Marcel Bär tatsächlich mal mit großem Einsatz in den Sechzehner. Kenneth Schmidt kann die Gefahr bereinigen.
Die Fans spüren, dass ihr Team durchaus wieder einen Gang höher schalten könnte. "TSV, TSV" schallt es von den Rängen.
Im Herbst des ersten Durchgangs hat die Partie doch stark an Fahrt verloren. 1860 ruht sich auf dem knappen Vorsprung aus.
Grätschenfestival im Mittelfeld. Yannick Deichmann langt gleich zweimal zu. Solche Aktionen sieht man auf den sehr gut gefüllten Tribünen natürlich gerne.
Von wegen! Philipp Treu mit einem Übersteiger, tunnelt Dennis Dressel und steckt zu Robert Wagner durch. Der 18-Jährige wird im Sechzehner gerade noch nach rechts abgedrängt und am Abschluss gehindert.
Sechzig kann das Spielgeschehen wieder beruhigen, hat die kurze Drangphase der Gäste erst einmal entschärft.
Gelbe Karte für Philipp Treu (SC Freiburg II)
Nach längerer Zeit mal wieder eine Chance für die Hausherren. Yannick Deichmann flankt aus dem Halbfeld in den Sechzehner, wo Stefan Lex für Sascha Mölders abprallen lässt. Der Kapitän grätscht artistisch hinein, schaufelt die Kugel aber über das Gehäuse.
Zum zweiten Mal nimmt Enzo Leopold einen Abpraller im Rückraum direkt. Diesmal kommt die Kugel tatsächlich auf den Kasten, Marco Hiller muss mit den Fingerspitzen hin! Freiburg wird stärker.
Auch in Rückstand lässt man sich bei der Ausführung Zeit. Doch es lohnt sich, Sascha Risch schlägt die Hereingabe scharf vor den Kasten und bringt Marco Hiller in Verlegenheit.
Die können ja doch ganz gut kicken! Mit einer schönen Kombination holt Freiburg den zweiten Eckball heraus.
Doch 1860 lässt sich jetzt zu weit hinten eindrängen und verteidigt gegen den wendigen Emilio Kehrer zu passiv. An zwei Mann vorbei dribbelt sich das Offensivtalent in Schussposition. Den abgeblockten Versuch nimmt Enzo Leopold im Rückraum direkt und verfehlt das linke Eck gar nicht so weit.
Das Kurzpassspiel in der eigenen Hälfte bringt nicht viel, wenn Julius Tauriainen dann mit einem viel zu weiten Ball von der Mittellinie auf die Reise geschickt wird.
Von den Gästen aus dem Breisgau ist das bislang eine sehr dürftige Leistung. Vorne planlos und hinten alles andere als stabil.
Tooor für TSV 1860 München, 1:0 durch Stefan Lex
Gelbe Karte für Julius Tauriainen (SC Freiburg II)
Nicht das erste Mal, dass ein Freiburger deutlich zu spät kommt.
In den ersten zehn Minuten war von Mölders nichts zu sehen, nun zieht der gebürtige Essener die Bälle fast magisch an und sorgt dafür, dass die Löwen deutlich zwingender werden.
Wieder Mölders! Erneut wird er am linken Pfosten angespielt, diesmal jedoch flach. Aus der Drehung jagt er die Kugel knapp am langen Eck vorbei!
Da ist plötzlich die erste Torchance der Partie! Stefan Lex flankt in Nähe der linken Eckfahne auf den kurzen Pfosten, wo sich Sascha Mölders im Luftduell durchsetzt und aus wenigen Metern knapp daneben köpft!
Der fällige Freistoß bringt nichts ein. Es bleibt ein überschaubares Drittligaspiel, aber noch ist ja Zeit.
Gelbe Karte für Sandrino Braun-Schumacher (SC Freiburg II)
Freiburg holt den ersten Eckball der Partie heraus. Auf dem Weg zum Fähnchen lässt sich Enzo Leopold eine Menge Zeit, dann scheint er gar Sascha Risch den Vortritt lassen zu wollen. Die Fans werden ungeduldig.
1860 legt den engagierteren Start hin. Die erste Torannäherung lässt aber noch auf sich warten, ein Lupfer in die Spitze von Marcel Bär wird abgefangen.
Der nächste Sechziger auf dem Boden. Philipp Treu fährt Stefan Lex in die Hacken, doch er muss nicht lange aussetzen.
Nun muss die Partie kurz unterbrochen werden, Dennis Dressel und Julius Tauriainen rasseln mit den Köpfen zusammen. Den Münchner hat es etwas schwerer erwischt, doch auch er kann schnell weitermachen.
Und los! Schon nach wenigen Sekunden bricht Merveille Biankadi durch. Der Abseitspfiff ist längst ertönt, doch der frühere Erfurter sprintet zur Freude der Fans einfach weiter. Es ist schon sehr laut hier.
Spielbeginn
Die Stimmung in Giesing ist nach dem Pokaltriumph hervorragend. Sicher trägt auch das Wetter dazu bei, bei Temperaturen um die 13 Grad Celsius scheint die Sonne.
Das letzte Heimspiel der Sechziger gegen Freiburg? Fand im August 2015 statt, damals allerdings noch gegen die erste Mannschaft der Breisgauer und in der Allianz Arena. Nils Petersen erzielte eine Viertelstunde vor Schluss den Siegtreffer für den Sportclub.
Im Vergleich zur gelungenen Pokalpartie nimmt der Sechzig-Coach nur eine personelle Veränderung vor: Fabian Greilinger verteidigt hinten links für den angeschlagenen Phillipp Steinhart. Yannick Deichmann hat es nach seiner Blessur aus dem Schalke-Spiel rechtzeitig in die Startelf geschafft.
Freiburg II konnte zuletzt das Heimspiel gegen Verl mit 3:2 gewinnen. Michael Köllner warnte im Vorfeld vor den Breisgauern: "Freiburg II ist eine ganz andere Mannschaft als Schalke. Sie haben einen brutalen Ballbesitz - da kommst du ganz schwer an die Kugel ran. Völlig ungewöhnlich ist auch, dass sie fast alle Tore aus Standards erzielt haben."
Allerdings läuft es den Sechzigern in der Liga noch nicht rund. Nach dem gestrigen Heimsieg der Viktoria aus Köln ist man sogar auf einen Abstiegsrang abgerutscht. Der heutige Gegner Freiburg II hat bereits zwei Punkte mehr auf dem Konto. Der letzte Ligadreier der Münchner Löwen ist mittlerweile sieben Partien her, zuletzt spielte man drei Mal in Folge 1:1.
Groß war die Freude unter der Woche im blauen Teil Münchens. Bundesliga-Absteiger Schalke konnte durch ein frühes Tor von Stefan Lex aus dem DFB-Pokal gekickt werden. Da neben den Bayern auch Ingolstadt, Nürnberg, Regensburg und Augsburg die Segel streichen mussten, hat 1860 den ersten Titel der Saison bereits sicher: Beste bayrische Pokalmannschaft.
Schönen Samstag und herzlich willkommen zur 3. Liga am Nachmittag! Die Münchner Pokalhelden aus Giesing haben die Zweitvertretung des SC Freiburg zu Gast. Um 14 Uhr geht es los!
Das ist wahrscheinlich der langweiligste Rekord, den die Bundesliga zu bieten hat - da bin ich stolz drauf.
— Gonzalo Castro