Fazit:
Pünktlich nimmt der Unparteiische die Pfeife in den Mund! Und das aus gutem Grund, die Partie war eigentlich schon nach einer halben Stunde entschieden. Dem TSV Havelse kann man kaum einen Vorwurf machen, die Niedersachsen haben alles in die Waagschale geworfen. Vielleicht waren sie gar ein wenig zu mutig und haben daher vor allem in der Anfangsphase zu viele Räume gelassen. Das nutzte der FCK mit seiner individuellen Qualität eiskalt, teilweise sah es bei den Roten Teufeln nach Tiki-Taka aus. Während der TSV Havelse die höchste Heimniederlage seiner Klubgeschichte bedauert, feiert Lautern den höchsten Sieg in seiner Drittliga-Zeit. Zudem ist Matheo Raab nun schon seit 443 Minuten ohne Gegentor.
Spielende
Es läuft die Schlussminute. Wenn Florian Lechner das Herz am rechten Fleck hat, wird er nicht allzu lange nachspielen lassen.
Schöne Kombinationen sind das weiterhin, allerdings nicht mehr ganz so nah am Gehäuse von Norman Quindt. Immerhin holt Neal Gibs von links mal wieder einen Eckball heraus.
Die Lautern-Fans wollen noch ein Tor sehen. In der Tat gibt es keinen Grund, nicht noch einmal Vollgas zu geben. Schließlich steht die Länderspielpause an und auch die Drittligisten haben spielfrei.
Matheo Raab kann sich mal ein wenig auszeichnen, pflückt eine weite Freistoßhereingabe souverän aus der Luft.
Ein kleiner Trost für den TSV Havelse: Auch von den anderen Heimmannschaften liegt an diesem Drittliga-Nachmittag keine einzige in Führung.
Einwechslung bei TSV Havelse: Deniz Cicek
Auswechslung bei TSV Havelse: Yannik Jaeschke
Einwechslung bei TSV Havelse: Linus Meyer
Auswechslung bei TSV Havelse: Fynn-Luca Lakenmacher
Konter der Roten Teufel! Das hätte eigentlich das 7:0 sein müssen. Dass es nicht fällt, liegt einzig und allein daran, dass Mike Wunderlich den sich in seinem Rücken freilaufenden Muhammed Kiprit nicht sieht. Daher versucht es der Mittelfeldmotor alleine und zwingt Norman Quindt zu einer Glanzparade!
Havelse ist weiter um den Ehrentreffer bemüht. Doch eine ganz klare Torchance steht den Niedersachsen bis auf den Jaeschke-Kopfball ganz zu Beginn nicht zu Buche.
Dreifachwechsel der Pfälzer. Schwierig, das bei einem 6:0 zu sagen, doch Felix Götze war nach seiner langen Verletzungspause kaum ein Faktor. Mit Simon Stehle kommt ein von Hannover 96 an die Roten Teufel ausgeliehener Offensivmann.
Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Julian Niehues
Auswechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Felix Götze
Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Simon Stehle
Auswechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Hendrick Zuck
Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Neal Gibs
Auswechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Daniel Hanslik
Muhammed Kiprit will sein Tor, das ist deutlich zu spüren. Der frühere Uerdinger tankt sich in den Sechzehner, zieht dann aber zu zentral ab.
Selten ist ein Spieler einer in Rückstand liegenden Mannschaft bei seiner Auswechslung langsamer vom Platz geschlichen als Julius Düker.
Einwechslung bei TSV Havelse: Noah Plume
Auswechslung bei TSV Havelse: Florian Riedel
Einwechslung bei TSV Havelse: Nils Piwernetz
Auswechslung bei TSV Havelse: Julius Düker
Nach einer kleinen Baisse legen die Roten Teufel wieder den Vorwärtsgang ein. Muhammed Kiprit wird mit der Flanke von rechts aber förmlich angeschossen und steht zudem knapp im Abseits.
Das ist natürlich auch die Gelegenheit für die Einwechselspieler, sich für Startelfeinsätze zu empfehlen. Muhammed Kiprit holt in seiner ersten Aktion mit einem schnellen Antritt auf links den nächsten Eckball heraus.
1.986 Personen sehen diese eindeutige Angelegenheit in der HDI-Arena. Etwa die Hälfte hat ein breites Grinsen im Gesicht.
Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Muhammed Kiprit
Auswechslung bei 1. FC Kaiserslautern: René Klingenburg
Muhammed Kiprit muss sich noch ein Weilchen gedulden, wird aber auch gleich zum Einsatz kommen.
Auswechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Marlon Ritter
Marlon Ritter bleibt in der Mauer hängen. Havelse kann mit Mühe ins Seitenaus klären, Marco Antwerpen bereitet ein paar Wechsel vor.
Die Roten Teufel haben weiter Lust. Hendrick Zuck dribbelt sich in Richtung Strafraumkante, bekommt dann die Schulter von Niklas Tasky ins Gesicht gerammt. Den Karton lässt Florian Lechner stecken, doch es gibt mal wieder einen aussichtsreichen Freistoß für den FCK.
Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Dominik Schad
So langsam darf man auch beim historischen FCK über Vereinsrekorde nachdenken. An das 15:0 aus dem DFB-Pokal-Spiel gegen Schönberg 2005 wird man wohl nicht herankommen. In der dritthöchsten Spielklasse wäre es allerdings schon mit Abstand der höchste Erfolg, zuvor konnte man die mittlerweile abgestiegenen Uerdingen und Unterhaching mit 4:0 schlagen.
Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:6 durch Daniel Hanslik
Und auch Julius Düker kommt von der Strafraumkante zum Abschluss und holt immerhin eine Ecke heraus. Allerdings weiß man nicht, ob es wirklich so ratsam ist, dass der TSV hier weiter so offensiv agiert. So läuft man eher noch mehr Gefahr, vollkommen unter die Räder zu kommen.
Immerhin mal wieder ein Lebenszeichen der Gastgeber, der aufgerückte Florian Riedel trifft das Außennetz. Allerdings war die Fahne schon oben.
"Einer geht noch, einer geht noch rein!" singen die FCK-Fans jetzt. Und tatsächlich wirkt Kaiserslautern dem sechsten Tor sehr nahe, gerade hält Hendrik Zuck aus spitzem Winkel drauf und besorgt den nächsten Eckball.
Vor allem Mike Wunderlich hat nun Spaß, legt sich die Kugel erneut im Sechzehner zurecht. Nachdem er eben schon den Pfosten traf, schiebt er das Spielgerät jetzt aber die Arme von Norman Quindt.
Ganz toller Kombinationsfußball der Roten Teufel jetzt gegen einen völlig überforderten Gegner.
Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:5 durch Daniel Hanslik
Nur Sekunden brauchen die Lauterer, um den ersten Eckball nach dem Seitenwechsel herauszuholen. Diesmal gerät die Hereingabe von Mike Wunderlich aber zu kurz.
Rüdiger Ziehl nimmt die erste personelle Veränderung vor, der bereits verwarnte Niklas Teichgräber muss im zweiten Durchgang zuschauen. Wobei, vielleicht ist er auch ganz froh darüber.
Einwechslung bei TSV Havelse: Leon Damer
Auswechslung bei TSV Havelse: Niklas Teichgräber
Anpfiff 2. Halbzeit
Halbzeitfazit:
Die Partie ist nach 45 Minuten bereits entschieden, der FCK feiert in Hannover ein Fußballfest. Von den Spielanteilen her gestaltete sich der erste Durchgang eigentlich ausgeglichen, Havelse hielt optisch ganz gut mit und tauchte selbst öfter vor dem gegnerischen Kasten auf. Allerdings zeigten sich die Roten Teufel heute eiskalt, brachen ihre individuelle Klasse bei Kontern und Standards auf das Parkett.
Ende 1. Halbzeit
"Oh, wie ist das schön!" singt man nun im Gästeblock. Sowas hat man als Lautern-Fan wohl tatsächlich lange nicht gesehen.
Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:4 durch Philipp Hercher
Der Wunderlich-Schlenzer bleibt in der Mauer hängen und wird zur Ecke abgefälscht.
"Zweite Bälle!" schallt es da von der Seitenlinie. Es ist wohl Rüdiger Ziehl, der seine Mannschaft auf eine ihrer größten Schwächen bislang aufmerksam macht.
Gelbe Karte für Niklas Teichgräber (TSV Havelse)
Immerhin mal wieder ein Eckball für Havelse. Auch Niklas Tasky kommt zum Nachschuss, allerdings aus der dritten Reihe. Der Ball flattert weit über den Kasten.
Erneut Freistoß für den FCK, diesmal aus noch aussichtsreicherer Position. Von der linken Strafraumkante zirkelt Mike Wunderlich das Spielgerät direkt auf den Kasten, Norman Quindt muss mit den Fäusten hin. René Klingenburg kommt zum Nachschuss, trifft die Kugel aber nicht richtig. Das hätte wieder richtig gefährlich werden können.
Auf der Gegenseite zischt eine Götze-Flanke von rechts durch den Sechzehner. Wenn da jemand herangekommen wäre...
Bis in die Haarspitzen motiviert wirkt heute auch Rechtsverteidiger Florian Riedel, der beim FCK damals aussortiert wurde und erst einmal in der Vereinslosigkeit landete. Bis in den Strafraum dringt er vor, eine Flanke von links kann er jedoch nicht unter Kontrolle bringen.
Im Schnitt alle zehn Minuten ein Tor. Und die Pfälzer wirken heute bis in die Haarspitzen motiviert, wollen sich anscheinend den Frust des schwachen Saisonstarts oder gar der frustierenden letzten Jahre von der Seele schießen. Havelse muss etwas gegen die defensive Anfälligkeit unternehmen, sonst kann das heute noch bitter enden.
Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:3 durch Mike Wunderlich
Vielleicht geht per Standard mal was? Ein Freistoß von links wird kurz ausgeführt, die Hereingabe aus der Schaltzentrale von Oliver Daedlow gerät jedoch zu lasch.
Havelse scheint ein wenig den anfänglichen Mut verloren zu haben. Zwar verbuchen die Hausherren weiterhin viel Ballbesitz, allerdings fehlen gerade ein wenig die riskanteren Zuspiele in die Spitze.
Gelbe Karte für Julius Düker (TSV Havelse)
Kianz Froese mit einem Abschluss von der Strafraumkante. Doch selten hat die Bezeichnung Schüsschen besser gepasst, den trifft er überhaupt nicht richtig.
Der Kevin Kraus ist so ein langer Schlacks. Und trotzdem pflückt er die Kugel mit viel Gefühl aus der Luft und legt sie elegant am Gegenspieler vorbei.
Gegen Viktoria Berlin geriet Havelse gleich drei Mal in Rückstand, konnte die Partie in der Schlussphase aber noch drehen. Abschreiben sollte man die Garbsener also noch nicht.
Das ist schon eine sehr abgebrühte Leistung der Pfälzer. Wieder spielen sie im letzten Drittel ihre individuelle Qualität aus.
Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:2 durch Kevin Kraus
Die Niedersachsen legen hier eine harte Gangart an den Tag. Kianz Froese fährt seinem Gegenspieler noch einmal in die Hacken, das hätte eigentlich Gelb geben müssen.
Jetzt ist richtig Stimmung in der HDI-Arena. Ja tatsächlich, denn gut gefüllt ist hier nur der Gästeblock.
Der Treffer hatte sich überhaupt nicht angedeutet, Havelse war in Startphase die aktivere Mannschaft. Doch in solchen Momenten macht sich die individuelle Qualität dann doch bemerkbar, so eine Ballannahme wie die von Ritter hat in einer dritthöchsten Spielklasse eigentlich nichts zu suchen.
Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:1 durch Marlon Ritter
Wieder die Niedersachsen. Julius Düker mit einem intelligenten Steipass rechts raus auf Florian Riedel, der aus spitzem Winkel Matheo Raab prüft. Starker Beginn der Ziehl-Elf!
Um ein Haar die nächste große Chance für Havelse! Eine schöne Kombination durch die Mitte findet Kianz Froese, der eigentlich noch zwei Mann vor sich hat. Einen lässt er aber stehen, erst Alexander Winkler grätscht im letzten Moment noch dazwischen!
Die Hereingabe von Mike Wunderlich kommt scharf vor den Kasten. Ein Mitspieler ist wohl sogar noch leicht dran, doch Norman Quindt hält die Kugel fest.
Philipp Hercher dringt über den linken Flügel vor. Im Duell mit dem ehemaligen Lauterer Florian Riedel holt er immerhin den ersten Eckball heraus.
Engagierter Beginn beider Mannschaften. Mike Wunderlich probiert es mit einem Pass in die Tiefe, allerdings stimmen die Laufwege nicht.
Sofort die erste klare Gelegenheit für Havelse! Niklas Teichgräber flankt aus dem linken Halbfeld auf den zweiten Pfosten, wo Yannik Jaeschke völlig frei zum Kopfball kommt! Der neu in die Startelf gerückte Angreifer kann die Kugel aber nicht tief genug drücken.
Florian Lechner aus Hornstorf in Mecklenburg-Vorpommern pfeift an! Die Roten Teufel sind angesichts der Farben heute die Gastgeber. Kaiserslautern läuft überwiegend in Weiß auf.
Spielbeginn
Für TSV-Coach Ziehl ist die heutige Partie eine ganz besondere, denn der frühere Mittelfeldspieler war zwischen 1995 und 2002 selbst für den FCK aktiv. Allerdings vor allem für die zweite Mannnschaft, ehe es ihn nach Wiesbaden und auf seine deutlich längste Station Koblenz zog.
Marco Antwerpen muss heute auf den erkrankten Nicolás Sessa verzichten. Dafür kehrt Felix Götze nach seiner Kopfverletzung wieder in die Startelf zurück. Auf Seite der Hausherren nimmt Rüdiger Ziehl ebenfalls nur eine Veränderung vor, Yannik Jaeschke darf für Julius Langfeld ran.
Zwischen Havelse und Kaiserslautern kommt es heute zum ersten Pflichtspiel der Vereinsgeschichte. Allerdings war der FCK natürlich schon oft in der HDI-Arena zu Gast, auch als die Schüssel noch Niedersachsenstadion hieß. Zuletzt fingen sich die Roten Teufel hier gegen Hannover 96 fünf Niederlagen in Folge. Von insgesamt 23 Begegnungen in der niedersächsischen Hauptstadt konnten die Pfälzer nur fünf für sich entscheiden.
Auch der FC Kaiserslautern konnte nach schwachem Saisonstart zuletzt zwei Spiele in Folge gewinnen. Sowohl in Verl als auch auf dem Betzenberg gegen Aufstiegsfavorit Osnabrück setzten sich die Roten Teufel mit 2:0 durch. Beeindruckend ist, dass der FCK seit 353 Minuten kein Gegentor mehr kassiert hat.
Ja, der TSV Havelse ist immer noch Schlusslicht. Die jüngsten Erfolge lassen aber den Rückschluss zu, dass die Garbsener nach dem Negativrekord von sieben Niederlagen zum Auftakt nun endlich in der Liga angekommen sind. Mittlerweile stehen sie gar seit drei Spielen ohne Niederlage da, konnten zuletzt mit dem 1:0-Heimsieg gegen Viktoria Köln und einem 4:3 bei Mitaufsteiger Viktoria Berlin ihre ersten Siege einfahren.
Schönen Nachmittag und herzlich willkommen am Maschsee in Hannover, wo mit dem TSV Havelse und dem 1. FC Kaiserslautern zwei überraschend formstarke Mannschaften aufeinandertreffen. Dennoch geht es in erster Linie um Punkte gegen den Abstieg. Anstoß ist um 14 Uhr!
Wenn er seine Hamsterbacken aufbläst, wird es gefährlich.
— Jupp Heynckes weiß offenbar um die Stärken des Schweden Tomas Brolin...