Fazit:
Die Würzburger Kickers gewinnen das Auswärtsspiel im Fritz-Walter-Stadion mit 3:2. Zwar wurde das Spiel in den letzten sieben Minuten wegen des Anschlusstreffers durch den ehemaligen Würzburger Skarlatidis noch einmal spannend, insgesamt betrachtet ging bei den Roten Teufeln heute aber fast alles schief. Erst legt Hemlein die Kugel selbst ins Tor und überwindet damit Keeper Grill und dann holt er sich die Gelb-Rote Karte mit Ansage ab. Trotzdem hat der FCK in Unterzahl dann eine Riesenchance zum Ausgleich, die Thiele liegen lässt. In der Folge erhöhte der FWK den Druck und drängte auf das 3:1, das dann eigentlich einer Vorentscheidung glich und trotz spätem Anschlusstreffer auch hielt. Die Roten Teufel stehen damit auf dem 18. Tabellenplatz und haben bereits zwei Punkte Rückstand zum rettenden Ufer, während die Kickers nach zwei sieglosen Spielen in Folge einen Dreier zur richtigen Zeit einfahren und auf den zwölften Platz klettern können.
Spielende
45 Sekunden bleiben den Roten Teufeln. Schommers zeigt die Richtung an: Alle nach vorne.
Die Würzburger Kickers lassen sich bei eigenem Ballbesitz sehr viel Zeit und machen gerade einen Eckball mit Radius von zwei Metern vor der Westtriübe der Pfälzer fest. Die Uhr läuft gnadenlos herunter.
Vier Minuten gibt es für den FCK noch oben drauf. Die Nachspielzeit beginnt aber um ein Haar mit dem 4:2 für die Kickers. Eine Hereingabe von Widemann findet am zweiten Pfosten Vrenezi, der die Kugel aber nicht trifft. Bei sechs Metern zum Tor hätte er sich die Ecke aussuchen können. Glück für Lautern.
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 4
Während die Roten Teufel die zweite Luft bekommen, ist es gerade die Haupttribüne im Fritz-Walter-Stadion, die die Mannschaft supportet. Einen abgefälschten Ball von Bjarnason macht Müller allerdings ohne Probleme fest. Er begräbt das Spielgerät unter sich. Das nimmt wertvolle Sekunden von der Uhr.
Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 2:3 durch Simon Skarlatidis
Der eingewechselte Skarlatidis trifft aus dem Nichts gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber. Er bereitet das Tor selbst vor, stößt von der linken Seite aus ins Zentrum, dringt per Doppelpass mit Pick in den Strafraum ein und zieht dann mit links ab. Ein eigentlich nicht optimal getroffener Ball aus ca. acht Metern rutscht Müller zu allem Überfluss noch durch die Hosenträger. Geht da vielleicht doch noch was?
Hainault verschuldet um ein Haar den nächsten Elfmeter, während sich die totenstille Westkurve der Pfälzer zunehmend leert. Kaufmann kommt im Zweikampf mit Hainault im Sechzehner zu Fall. Der Schiedsrichter entscheidet aber sofort auf Weiterspielen.
Gelbe Karte für Simon Skarlatidis (1. FC Kaiserslautern)
Der ehemalige Würzburger fügt sich nahtlos ein. Nach hartem Einsteigen sieht er zu Recht die Gelbe Karte. Ohnehin macht sich im Lager der Pfälzer in diesen Minuten viel Frust breit.
Die letzten zehn Minuten brechen an und die Kickers lassen den Hausherren inzwischen wieder etwas mehr Luft zum Atmen. Die Roten Teufel verteidigen allerdings nur noch und suchen nicht mehr wirklich den Weg nach vorne. Zu groß scheint die Angst davor zu sein, sich auch noch das vierte Gegentor einzufangen.
Schommers bringt mit Simon Skarlatidis für die letzten ca. zwölf Minuten einen Spieler, der erst im Sommer von Würzburg in die Pfalz wechselte. Damit haben beide Trainer ihr Wechselkontigent aufgebraucht.
Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Simon Skarlatidis
Auswechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Christian Kühlwetter
Immer wieder der FWK, der richtig Lust auf ein weiteres Tor hat. Kaufmann lässt im Dribbling von der rechten Seite in den Strafraum kommend zwei Pfälzer stehen, zögert mit dem Abschluss dann aber etwas zu lange, sodass der Angriff verpufft. Dennoch liegt bei Angriffen im Minutentakt gerade das vierte Tor der Gäste in der Luft.
Einwechslung bei Würzburger Kickers: Hendrik Hansen
Auswechslung bei Würzburger Kickers: Dave Gnaase
Die Kickers dürfen in dieser Phase des Spiels mit dem Ball machen, was sie wollen. der FCK kommt kaum noch hinterher. Auch Coach Schommers scheint das Spiel als verloren zu betrachten. Der Trainer der Roten Teufel versucht seine Mannschaft, die seit dem Platzverweis von Hemlein nur noch zu Zehnt ist, defensiv wieder abzusichern.
Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Andri Rúnar Bjarnason
Auswechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Timmy Thiele
Einwechslung bei Würzburger Kickers: Dominik Widemann
Auswechslung bei Würzburger Kickers: Patrick Sontheimer
Tooor für Würzburger Kickers, 1:3 durch Luca Pfeiffer
Da ist das vorentscheidende 3:1 für den FWK, das sich in den letzten Minuten ankündigte. Endlich mal ein Tor aus dem Spiel heraus, das zudem richtig stark herausgespielt wurde. Kaufmann tankt sich auf der rechten Seite sehr gut durch und kann flach in den Strafraum flanken, wo Pfeiffer sich genau zum rechten Zeitpunkt von seinem Gegenspieler löst und aus nächster Nähe mit links vorbei am chancenlosen Grill einschieben kann. Ein Comeback dürfte in Unterzahl praktisch ausgeschlossen sein. Totenstille in der Lauterer Westkurve.
Gelbe Karte für Dave Gnaase (Würzburger Kickers)
Der Schiedsrichter setzt seinen harten Stil weiter um und zeigt mit Gnaase nun schon dem sechsten Feldspieler der Unterfranken die Gelbe Karte.
Würzburg macht die Räume gut dicht und versucht das Spiel nach Balleroberung schnell zu machen. Dem FCK gelingt insgesamt zu wenig Befreiung. Würzburg übernimmt die Initiative und lauert auf einen Konter zum vorentscheidenden 3:1.
Großchance Kaiserslautern! Im Gegenzug bekommt Thiele die Kugel in die Schnittstelle durchgesteckt und kann aus ca. neun Metern zum Tor stehend abschließen. Den muss er eigentlich machen, allerdings passt Müller hervorragend auf, rennt hinaus und verkürzt entscheidend den Winkel. Der FWK-Keeper kann den Schuss von Thiele parieren.
Es ist ausgesprochen unglücklich, was der FCK in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit anbietet. Ohne Bedrängnis begleitet Gottwalt, der zuletzt am Ball war, einen Ball ins Toraus und reagiert überrascht darüber, dass der FWK in der Konsequenz den Eckball erhält. Dieser bringt zwar nichts ein, dennoch sind die Kickers nun die deutlich cleverere Mannschaft.
Schiele reagiert auf die Vielzahl der Verwarnungen und nimmt mit Herrmann den ersten der fünf mit Gelb vorbelasteten Spieler vom Platz. Für ihn übernimmt Rhein, der letzte Woche noch in der Startaufstellung stand.
Einwechslung bei Würzburger Kickers: Simon Rhein
Auswechslung bei Würzburger Kickers: Robert Herrmann
Gelbe Karte für Albion Vrenezi (Würzburger Kickers)
Vrenezi trifft Fechner voll gegen den Fuß. Die nächste glasklare Karte, wegen der nun fünf Würzburger verwarnt sind. Der FWK muss sich in den Zweikämpfen ebenfalls zügeln.
Schommers muss wegen des Platzverweises umstellen und bringt Janek Sternberg. Nach zuletzt zwei Niederlagen in der 3. Liga in Serie muss der FCK sich zwingend noch einmal voll in dieses Spiel hineinwerfen.
Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Janek Sternberg
Auswechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Manfred Starke
Gelb-Rote Karte für Christoph Hemlein (1. FC Kaiserslautern)
Ein Platzverweis mit Ansage. Zu überhitzt agierte Hemlein seit dem Eigentor. Von hinten grätscht er Vrenezi an. Zwar spielt er zunächst den Ball, erwischt den FWK-Spieler allerdings auch. Eine Gelbe Karte muss in dieser Situation zwar nicht zwangsläufig gegeben werden, weil der Schiedsrichter ihm aber eben gerade erst ein paar deutliche Takte flüsterte, ist die knifflige Entscheidung aber ein Stück weit auch hausgemacht.
Gelbe Karte für Patrick Sontheimer (Würzburger Kickers)
Sontheimer langt gegen Starke eine Spur zu unbeholfen zu. Auch diese Gelbe Karte ist die korrekte Entscheidung.
Der FWK hat nun Oberwasser. Hemmerich tankt sich links bis zur Grundlinie durch und flankt auf den zweiten pfosten. Aus fünf Metern kommt Pfeiffer zum Kopfball, trifft das Spielgerät aber nicht optimal. Der Ball geht rechts am Pfosten vorbei. Grill hätte keine Abwehrchance gehabt.
Hemlein wird von Herrmann gehalten und schimpft daraufhin wie ein Rohrspatz. Die Nerven nach dem Eigentor liegen blank. Der Unparteiische sagt ihm erneut ein paar klare Worte. Zur Erinnerung: Hemlein sah schon die Gelbe Karte.
Tooor für Würzburger Kickers, 1:2 durch Christoph Hemlein (Eigentor)
Was für ein Auftakt in diese zweite Hälfte! Ronstadt setzt sich auf der rechten Außenbahn durch und flankt auf den zweiten Pfosten, wo Hemlein mit der Brust für Keeper Grill auflegen möchte. Die Rückgabe verunglückt komplett und die Kugel zappelt im Netz. Ein Gegentor, das mindestens genauso unglücklich ist wie das erste Gegentor der Roten Teufel.
Die Mannschaften kehren unverändert aufs Feld zurück. Die zweiten 45 Minuten laufen.
Anpfiff 2. Halbzeit
Halbzeitfazit:
Ohne Nachspielzeit gehen der 1. FC Kaiserslautern und die Würzburger Kickers mit einem 1:1-Remis in die Kabine. Insgesamt geht das Ergebnis wohl in Ordnung, obschon aus dem Spiel heraus etwas mehr von den Hausherren kam. Der FWK hatte praktisch keine einzige zwingende Chance und bekam dann ein glückliches Elfmeter-Geschenk, das Vrenezi dankend annahm. Die Roten Teufel legten anschließend eine Schippe drauf und erzielten durchaus verdient den Ausgleich - einmal mehr durch eine Standardsituation, als der sträflich allein gelassene Hercher bei einem Pick-Freistoß ein perfektes Timing an den Tag legte. Aus dem Spiel heraus ging bei beiden Mannschaften dennoch bemerkenswert wenig. In der zweiten Halbzeit könnte es somit auch eine Frage der Physis werden, wo die Unterfranken den Vorteil haben, unter der Woche nicht 120 Minuten im Pokal gespielt zu haben.
Ende 1. Halbzeit
Der FCK kommt nur per Distanzschuss aus dem Spiel heraus zu gefährlichen Situationen. Jetzt ist es Kühlwetter, der aus knapp 30 Metern einfach mal abzieht. Das sieht aber wohl nur auf den ersten Blick gefährlich aus. Die Wiederholung zeigt, dass das flache Geschoss locker anderthalb Meter links am Kasten der Gäste vorbeifliegt.
Gelbe Karte für Christoph Hemlein (1. FC Kaiserslautern)
Hemlein schlägt nun zurück und stoppt Gnaase frontal mit einer Grätsche. Er zieht den Fuß zwar zurück, aber sieht sicherlich auch wegen der Verwarnung, die er sich schon zuvor anhören durfte, eine verdiente Gelbe Karte.
Seit langer Zeit mal wieder ein Vorstoß der Kickers. Herrmann leitet per Hacke ein Zuspiel von Sontheimer per Doppelpass weiter. Am Ende sind die Bälle dann aber etwas zu unpräzise, als dass eine gefährliche Strafraumszene daraus entstehen könnte.
Gelbe Karte für Robert Herrmann (Würzburger Kickers)
Nun ist es Herrmann, der den Vorstoß des auffälligen Hemlein unsanft beendet. Auch wegen der Summe an kleineren Fouls geht diese Gelbe Karte in Ordnung.
Aus dem Spiel heraus kommt der FWK, der sich in den letzten 20 Minuten zunehmend zurückfallen lässt, zu gar keiner Chance mehr.
Sickinger hat eine gute Idee. Nach Ballverlust von Kwadwo spekuliert er, ohne zusätzliche Zeit zu verlieren, darauf, dass Müller zu weit vor dem eigenen Tor steht. Sofort zieht Sickinger aus ca. 40 Metern ab. Nach einigen Schritten im Rückwärtsgang kann Müller aber problemlos zupacken. Der Schussversuch ist etwas zu kurz, um den jungen Keeper auf dem falschen Fuß zu erwischen.
Jetzt plätschert das Geschehen etwas vor sich hin. Die Würzburger haben den Ausgleich inzwischen verdaut und sind zurück am Spiel. Die Sturmphase der Roten Teufel ist damit fürs Erste beendet. Beide Mannschaften kehren zu der defensiven Grundordnung zurück, mit der sie in dieses Spiel starteten.
Kühlwetter bringt die Kugel von rechts auf Thiele, der an der Strafraumgrenze nicht lange fackelt und mit rechts sofort den Abschluss sucht. Die Kugel geht zwar deutlich links am Pfosten der Würzburger vorbei, dennoch ist es die erste Chance der Pfälzer aus dem Spiel heraus. Bislang strahlen die Roten Teufel nur bei Standards Gefahr aus.
Gelbe Karte für Luke Hemmerich (Würzburger Kickers)
Wieder ist es der Aktivposten Hemlein, der auf der rechten Seite starten will. Hemmerich rauscht heran und kann nicht mehr bremsen, als der Ball schon längst weg ist. Er erwischt den Lauterer voll und sieht völlig verdient die erste Gelbe Karte der Partie.
Dem FWK ist das Spiel in den letzten fünf Minuten zunehmend entglitten. Die Roten Teufel machen weiter Druck, während die Gäste sich in dieser Phase kaum noch zu befreien wissen. Zusammen mit den Spielern sind auch die Anhänger aufgewacht, die nun für richtig viel Alarm sorgen.
Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 1:1 durch Philipp Hercher
Jetzt gleicht der FCK in einer Druckphase doch auf 1:1 aus. Einen sehr langen, ruhenden Ball von Florian Pick aus dem linken Halbfeld erläuft sich Philipp Hercher, der genau im rechten Moment startet, sich hochschraubt und überlegt einen Kopfball auf das rechte, lange Eck abgibt. Keine Abwehrchance für Vincent Müller.
Und dieser Freistoß mündet in den ersten Torschuss der Hausherren. Der FWK bekommt die Hereingabe nicht geklärt, sodass Gottwalt etwas überraschend aus ca. sechs Metern Torentfernung noch zum Kopfball kommt. Er bekommt allerdings nicht wirklich Druck dahinter, sodass Müller den zu zentralen Ball problemlos festmachen und unter sich begraben kann.
Vielleicht geht ja jetzt über einen Standard etwas? Herrmann tritt Hemlein auf der rechten Flanke um. Lautern bekommt von der rechten Seite aus ca. drei Meter zum Strafraum einen Freistoß.
Die Kickers verteidigen das ausgezeichnet. Wenig Durchkommen für den FCK. Anstatt sich über rechts im Eins gegen Eins mal durchzusetzen, begeht Hemlein gar ein Offensivfoul, für das er sich vom Schiedsrichter einige klare Worte anhören muss. Es bleibt jedoch bei der mündlichen Verwarnung.
Herrmann und Ronstadt sind stete Unruheherde auf den beiden Außenbahnen und schaffen es immer wieder, die defensive Fünferkette der Roten Teufel zu überspielen. Lediglich die allerletzten Bälle im gegnerischen Strafraum bleiben bislang noch aus. Dennoch ist der FWK in einem etwas an Tempo verlierenden Match dem zweiten Treffer näher als die Hausherren dem Ausgleich. Boris Schommers ist damit natürlich alles andere als zufrieden. Wutentbrannt feuert der Trainer der Rot-Weißen seine Jacke weg.
Die Unterfranken verstehen es sehr gut, sich sowohl offensiv als auch defensiv die zweiten Bälle zu sichern, wodurch bis auf den Vorstoß von Hemlein und Thiele bislang wenig anbrennt. Bei eigenem Ballbesitz strahlen die heute gelb-schwarzen Rothosen zudem stete Gefahr aus. Die Hausherren müssen sich etwas einfallen lassen, um ins Spiel zu finden.
Prompt kommt Thiele gefährlich vors Tor der Würzburger. Hemlein setzt den maskierten Stürmer gekonnt in Szene. Vor Thiele, der bereitstand, um aus ca. sechs Meter einzuköpfen, kommt allerdings noch ein Spieler der Kickers an den Ball und klärt zur Ecke, die nichts einbringt.
Der Schwung aus dem DFB-Pokal dürfte bei den Hausherren damit fürs Erste passé sein. Die Roten Teufel müssen sich nun etwas einfallen lassen.
Tooor für Würzburger Kickers, 0:1 durch Albion Vrenezi
Vrenezi tritt an und verwandelt das Strafstoß-Geschenk mit rechts sicher flach rechts, nachdem Grill sich bereits nach links bewegte. Die Gäste führen mit 1:0.
Elfmeter für Würzburg! Der FWK geht die rechte Grundlinie entlang. Bei der anschließenden Flanke von Ronstadt bekommt Hainault die Kugel an die linke Hand, steht aber eigentlich ein kleines Stückchen vor dem Sechzehner. Der Schiedsrichter zeigt zum Schock der Hausherren auf den Punkt. Harte Entscheidung, bei der man sich einen VAR-Einsatz wünschen würde, da sie auf mehreren Ebenen grenzwertig wirkt.
Die Gäste aus Würzburg stocken im Spielaufbau und lassen die Kugel über eine Minute lang in der eigenen Abwehrreihe zirkulieren. Die Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion quittieren dies mit einem gellenden Pfeifkonzert.
Beide Mannschaften gestatten den gegnerischen Offensivreihen wenig Zugriff. Der Fokus liegt beidseitig auf der Defensive. Kein Wunder - mit 29 Gegentoren (FCK), bzw. 31 Gegentreffern (FWK) aus den ersten 13 Ligaspielen stehen sich hier die beiden Schießbuden der 3. Liga gegenüber. Noch brennt bislang aber beidseitig hinten nichts an.
Die Unterfranken führen eine Ecke kurz aus. Die Kugel kommt vielversprechend in den dicht besetzten Strafraum. Weder Herrmann noch Kwadwo können den Ball aber festmachen, um zum ersten Torabschluss des Spiels zu kommen. Die Pfälzer blocken alles erfolgreich ab.
Beide Mannschaften beginnen engagiert, halten sich nicht lange mit Mittelfeldgeplänkel auf und suchen den direkten Zug zum gegnerischen Tor. Die beiden Abwehrketten stehen bislang noch stabil, sodass eine erste brenzlige Szene noch auf sich warten lässt. Der FCK agiert dabei erneut mit Dreierkette, die von den beiden Außenspielern im Spiel gegen den Ball zur Fünferkette wird.
Das Spiel läuft. Die Roten Teufel spielen in ihren gewohnt roten Trikots mit weißen Hosen. Die als Rothosen bekannten Gäste müssen wegen der farblichen Überschneidungen heute in ihren Auswärtstrikots antreten. Diese bestehen aus gelben Laibchen und schwarzen Hosen.
Spielbeginn
Die Mannschaften kommen in diesen Minuten aufs Spielfeld. In wenigen Augenblicken kann das Kellerduell im Fritz-Walter-Stadion starten.
Schiedsrichter der Partie ist Jonas Weickenmeier, der in der laufenden Saison in der 3. Liga seinen dritten Einsatz bestreitet – den ersten seit September. Bislang pfiff er am vierten Spieltag den 3:1-Sieg des Hallescher FC über den Chemnitzer FC sowie am achten Spieltag das 1:1-Remis zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem MSV Duisburg. Für den FWK ist er grundsätzlich ein gutes Omen. 2018/19 leitete er zwei Spiele der Rothosen: Einen 5:2-Heimsieg über Carl Zeiss Jena sowie einen 2:1-Auswärtssieg bei Sportfreunde Lotte. Den FCK pfeift der Frankfurter heute zum ersten Mal.
Die Würzburger gewannen derweil lediglich ihr Auswärtsspiel beim SV Waldhof Mannheim knapp mit 2:1 und blieben ansonsten in der Ferne recht zahm. 18 ihrer 31 Gegentore kassierten sie auf fremden Plätzen, verloren dort zudem vier ihrer sechs Spiele. Umso mehr Fokus könnte heute auf der Defensive liegen. Zumindest sagte Michael Schiele am vergangenen Wochenende bei Magenta Sport: „Vielleicht müssen wir weniger Chancen erspielen und den Fokus mehr auf hinten liegen.“
Dabei sind die Roten Teufel, die in der Saison 2019/20 zuhause im DFB-Pokal immerhin Mainz und Nürnberg besiegen konnten, dieser Tage alles andere als eine Heimmacht. Nur ein einziges der sechs Ligaspiele vor den eigenen Fans konnte der viermalige Deutsche Meister gewinnen, was den Pfälzern Platz 18 in der Heimtabelle einbringt. Immerhin: Bei vier Unentschieden gab es auch erst eine einzige Heimpleite.
Erst vier Mal standen sich der 1. FC Kaiserslautern und die Würzburger Kickers, die übrigens beide Rot-Weiß als Vereinsfarben haben, in Pflichtspielen gegenüber. Die Bilanz: Jeweils ein Sieg beider Mannschaften sowie zwei Remis. Im Fritz-Walter-Stadion erzielten die Rothosen allerdings bislang noch kein einziges Tor. Letzte Saison trennten sich beide Teams auf dem Betzenberg zunächst 0:0-Remis, ehe das Rückspiel mit 2:0 an den FWK ging.
Auch Michael Schiele, der beim Main-Echo zu Protokoll gab, dass er froh wäre, wenn das Zählen der Gegentore bald aufhöre, muss umbauen. Kapitän Sebastian Schuppan sah bei der jüngsten 0:2-Heimpleite gegen den MSV Duisburg ebenfalls seine fünfte Gelbe Karte. Für ihn beginnt heute in der Innenverteidigung Leroy Kwadwo, der es in den letzten fünf Ligaspielen auf lediglich vier Einsatzminuten brachte. Außerdem neu in der Startelf: Luke Hemmerich, der für Simon Rhein beginnt.
Dabei belässt es der Trainer, der am 19. September 2019 für Sascha Hildmann übernahm, bei den beiden notwendigen Änderungen. Für die gesperrten Kevin Kraus und Dominik Schad rücken Christoph Hemlein und Manfred Starke in die Startaufstellung. Die restlichen neun Akteure standen auch gegen den Club mehr als 120 Minuten auf dem Platz. Für Durchatmen sorgt dabei vor allem die Berufung von Florian Pick in die Startelf. Der Goalgetter erzielte neun der 20 Ligatore der Roten Teufel, musste gegen Nürnberg allerdings nach 70 Minuten durch eine Grippe geschwächt vom Feld. Umso besser, dass er nur drei Tage später fit genug ist, um von Beginn an zu spielen.
Umso bitterer, dass beide Mannschaften zusätzlich zu den Verletzungssorgen noch gesperrte Abwehrspieler kompensieren müssen. Bei den Hausherren sahen bei der 1:3-Pleite in Nürnberg sowohl Kevin Kraus als auch Dominik Schad ihre fünfte Gelbe Karte und müssen heute zusehen. Das macht die Aufgabe für Boris Schommers nicht gerade leichter. Schließlich stand der Großteil der Mannschaft unter der Woche gegen Nürnberg mehr als zwei Stunden auf dem Platz und hatte gerade einmal zwei Tage Zeit zur Regeneration.
Dabei stehen sich heute übrigens die beiden Schießbuden der 3. Liga gegenüber. Der FWK musste bereits 31 Gegentore aus den bisherigen 14 Ligaspielen hinnehmen und stellt damit den schlechtesten Wert aller 20 Drittligisten. Den Roten Teufeln gebührt der Platz direkt davor. Schon 29 Gegentore stehen beim FCK zu Buche.
So viel besser stehen allerdings auch die Würzburger Kickers nicht da. Genauer gesagt nur drei Punkte. Gewinnen die Pfälzer, droht den Rothosen bei entsprechenden Ergebnissen auf den anderen Plätzen möglicherweise gar der Fall auf einen Abstiegsplatz. In jedem Fall ist die Luft für beide Teams etwas dünner geworden, nachdem die SG Sonnenhof Großaspach am Freitagabend mit 1:0 in Zwickau gewinnen konnte und den FCK damit auf Platz 18 verdrängt hat.
Die Roten Teufel avancierten unter der Woche beim 6:5-Sieg per Elfmeterschießen über den 1. FC Nürnberg in der zweiten Runde des DFB-Pokals zum letzten Drittligisten, der in diesem Wettbewerb noch vertreten ist. Im Alltag der Liga sieht die Bilanz des viermaligen Deutschen Meisters weitaus weniger rosig aus. Der FCK bekleidet einen direkten Abstiegsplatz.
Herzlich willkommen auf dem Betzenberg im Fritz-Walter-Stadion, wo der 1. FC Kaiserslautern heute um 14:00 Uhr die Würzburger Kickers am 14. Spieltag der 3. Liga empfängt.
Power Point kann ich gar nicht. Aber ich kann sehen, ob einer dribbeln kann. Ich kann sehen, ob einer laufen kann. Ich kann sehen, ob einer köpfen kann.
— Hermann Gerland