Fazit:
Der erste Heimsieg der Saison ist perfekt! In der ersten Halbzeit genügte dem 1. FC Kaiserslautern eine kurze Drangphase, um die frühe Führung des Tabellenletzten aus Jena auszugleichen. Und auch in der zweiten Halbzeit entfachte Kühlwetter mit einem leidenschaftlichen Sololauf nur ein etwa zwölfminütiges Feuer, das dann aber auch zum Sieg reichte. Florian Pick erzielte die erlösende Führung, die Gino Ferchner sehenswert ausbaute. Jena wusste nicht zu reagieren, weshalb sich Lautern diesen Sieg schlussendlich auch verdiente. Sie zeigten mehr Initiative und mehr Leidenschaft in einer lange Zeit zerfahrenen Partie. Wüährend Jena weiterhin mit einem Punkt am Tabellenende steht.
Spielende
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 2
Jena schafft es nochmal in den Lauterer Strafraum, aber kommt einfach nicht zum Abschluss. Es folgt immerhin mal wieder eine Ecke von Hammann, die Volkmer dann übers Tor köpft.
Einwechslung bei FC Carl Zeiss Jena: Patrick Schorr
Auswechslung bei FC Carl Zeiss Jena: Dominik Bock
Röser verpasst nur knapp! Kühlwetter läuft sich auf links mal wieder frei und flankt weit in den Gäste-Sechzehner. Da kommt der eingewechselte Röser angerauscht, aber ist einen Schritt zu langsam.
Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Lucas Röser
Auswechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Simon Skarlatidis
Innerhalb von zehn Minuten scheinen die Gastgeber die Partie entschieden zu haben. Die Wechsel von Fröhlich sind verpufft und die Heimfans freuen sich auf den ersten Dreier auf dem Betzenberg in dieser Saison.
Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 3:1 durch Gino Fechner
Der Freistoß von Starke landet in der Mauer und auch seine Flanke wird geblockt. Aber nur auf Fechner, der das Leder mit der Brust vorlegt und mit dem rechten Spann ins linke Eck trifft. Der Schuss springt noch an den Innenpfosten, absolut unhaltbar für Jo Coppens.
Wieder ist es Pick, der nach einem übereifrigem Einsatz von René Eckardt einen Freistoß aus guter Position herausholt. Der Ball liegt rund 25 Meter vor dem Tor.
Einwechslung bei FC Carl Zeiss Jena: Nico Hammann
Auswechslung bei FC Carl Zeiss Jena: Maximilian Rohr
Über einige Ballstafetten innerhalb der eigenen Hälfte, bringt Jena zumindest wieder etwas Ruhe ins Spiel.
Fröhlich will direkt reagieren, aber das Tor vom 1. FCK hat zumindest kurzfristig eine richtige Euphorie auf dem Betze ausgelöst. Es gibt die nächste Ecke von Starke, die aber im Abstoß endet.
Einwechslung bei FC Carl Zeiss Jena: Anton Donkor
Auswechslung bei FC Carl Zeiss Jena: Niklas Jahn
Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 2:1 durch Florian Pick
Lautern nutzt die Druckphase! Der eingewechselte Jonjic sprintet über die rechte Seite und flankt ins Zentrum. Das Leder fliegt durch die offene jenaer Verteidigung und Skarlatidis haut voll drauf. Der Ball klatscht an die Latte, direkt zurück zu Pick. Dem steht ein Verteidiger in Weg, deswegen täuscht er erst noch zweimal an, bevor er mit links ins Glück trifft.
Wieder ist Kühlwetter vor dem Tor! Direkt vor dem Tor legt er in Bedrängnis mit der Hacke auf Pick ab, dem der Ball zurück zu Kühlwetter verspringt. Der steht nur noch fünf Meter vor dem Tor, will einschieben, aber wird dann noch abgegrätscht.
Eine Einzelleistung von Christian Kühlwetter treibt die Fans auf den Rängen nochmal an. Links kämpft er sich an drei Verteidigern vorbei und zieht dann ab. Sein Schuss wird noch zur Ecke abgefälscht. Die ist dann aber zu weit.
Maximilian Rohr versucht es mal aus über 30 Metern. Fast genausoweit segelt der Ball am Tor vorbei.
Auf einmal steht Skarlatidis im Fünfmeterraum frei. Aber dem Zehner fällt der Ball abgefälscht auf den Oberschenkel, von wo aus die Kugel zum zweiten Pfosten rollt. Jo Coppens kann den Schuss vor der Linie aufnehmen.
Der angeschlagene Kapitän verlässt das Feld und macht Platz für Eigengewächs Jonjic. Auf dem rechten Flügel bekommt er sofort seine ersten Ballkontakte.
Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Antonio Jonjic
Auswechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Christoph Hemlein
Gelbe Karte für Kevin Kraus (1. FC Kaiserslautern)
Wieder auf der linken Seite verliert Kevin Kraus den Ball und zieht das sofortige taktische Foul an Skenderović.
An der Seitenlinie steht Antonio Jonjic zur Einwechslung bereit.
Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld läuft mal Pierre Fassnacht links übers Sechzehnereck und zieht ab. Sein Schuss aus der Grätsche hoppelt allerdings harmlos in die Hände von Lennart Grill.
Dominic Volkmer erwischt einen Eckstoß von rechts. Im Zurücklaufen köpft er die Kugel aus zehn Metern über das Tor.
Starke und Starlatidis stehen bereit. Letzerer visiert den linken Winkel an und verpasst nur um wenige Zentimeter. Das Leder verfängt sich hinten auf dem Tornetz.
Freistoß gut 20 Meter vor dem Tor. Kühlwetter wird mit dem Rücken zum Sechzehner angespielt und von Volkmer ein bisschen zu hart angegangen.
Und da läuft Hemlein wieder aufs Feld.
Christoph Hemlein bleibt nach einem Zweikampf mit Gabriele im Boden hängen und verdreht sich das Bein. Die Mannschaftsärzte behandeln ihn. Zwar humpelt er kurz darauf vom Feld, hebt aber auch den Daumen. Es scheint vorerst weiterzugehen.
Gute Chance für Gabriele! Langer Ball aus dem Halbfeld rechts raus. Vom Strafraumrand kommt die Kugel dann in den Rückraum auf den lauernden Gabriele. Der zieht aber überhastet aus elf Metern über das Tor. Fast die erneute frühe Führung für Jena.
Anpfiff 2. Halbzeit
Einwechslung bei 1. FC Kaiserslautern: Gino Fechner
Auswechslung bei 1. FC Kaiserslautern: José-Junior Matuwila
Halbzeitfazit:
Zwei, drei Pfiffe hallen nach der ersten Halbzeit durchs Rund. Interimstrrainer Fröhlich und der frühe Elfmeter gaben Jena ein Stück Unbekümmertheit zurück, das ihnen zuletzt abging. Aber schon eine kurze Druckphase der Lauterer nach gut 25 Minuten sorgte wieder für Nervosität. Entsprechend war der erzwungene Ausgleich von Christoph Hemlein auch folgerichtig und kippte das Spiel entgültig auf die Seite der Gastgeber. Doch die Feldüberlegenheit konnte Lautern nur selten in Abschlüsse ummünzen, weshalb das Unentschieden zur Halbzeit in Ordnung geht.
Ende 1. Halbzeit
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 2
Coppens ist nach der Ecke kurz liegengeblieben und wird jetzt behandelt. Er kann aber wohl weiterspielen. Bachmann hatte sich da in den ausgestreckten Arm des Keepers geworfen.
Sechste Ecke für Lautern: Skarlatidis schlägt den Ball weit auf den zweiten Pfosten, aber Coppens kann die Kugel wegfausten.
Nach dem Ausgleich ist Carl Zeiss kaum noch vors Tor vom 1. FCK gekommen. Die Gastgeber stehen deutlich sicherer und unterbinden die Konter der Thüringer meist schon im Ansatz.
Mittelfeldspieler Bachmann bekommt nachträglich Gelb, weil er Skenderović zuvor in die Hacken getreten war. Damit fehlt er in der nächsten Partie.
Gelbe Karte für Janik Bachmann (1. FC Kaiserslautern)
Dominick Bock bekommt eine Freistoßchance in zentraler Position, allerdings aus annähernd 30 Metern. Den Ball trifft er falsch, sodass das Leder einige Meter links vorbeifliegt.
Pick und Starke irritieren sich kurz gegenseitig, sodass Jena bei einem Konter wieder seine Männer hinter den Ball bekommt. Aber Pick bleibt am Ball, legt erst von links zurück auf Skarlatidis, der weiterlegt auf Manfred Starke. Dessen Abschluss aus 20 Metern fliegt mit viel Rücklage weit über das Tor.
Die Westkurve des Betzenbergs ist übrigens rüber zur Südkurve gewandert.
Lautern setzt nach. Doch die Distanzschüsse von Sternberg und Kühlwetter bleiben in der Defensive hängen.
Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 1:1 durch Christoph Hemlein
Plötzlich der Ausgleich für die Gastgeber. Schad setzt sich auf rechts gut durch, zieht die Grundlinie entlang und flankt. Am ersten Pfosten bekommt ein Verteidiger den Ball vermeintlich an den Arm, sodass viele Lauterer protestieren. Nur Christoph Hemlein reagiert, sprintet zum Abpraller und haut ihn aus acht, neun Metern unhaltbar ins rechte untere Eck.
Doch dann der Abschluss durch Dominick Bock! Jena spielt mal einen Konter aus, bleibt kurz hängen, doch bekommt den Ball im zweiten Versuch auf Bock durchgespielt. Dem verspringt der Ball zwar bei der Annahme, aber dann zieht er aus 17 Metern einfach volley drauf. Lennart Grill hält.
Auch diese Hereingabe bringt nichts ein. Aber sobald Lautern länger im und um den Strafraum herumspielt, werden die Thüringer unruhig und schlagen den Ball unkontrolliert hinten raus.
Martuvila steigt hoch im Sechzehner, doch setzt sich nicht durch. Es folgt die nächste Ecke.
Dritte Ecke für Lautern. Skarlatidis holt sie bei einem Flankenversuch heraus.
Lautern gibt derzeit aber auch nicht viel Grund, warum das anders sein sollte. Der Tabellenletzte aus Jena wirkt deutlich souveräner und lässt den Gastgeber kaum aus der eigenen Hälfte heraus.
Der Betze macht es seinen Spielern nicht gerade leicht. Bei jeder längeren Überlegung innerhalb der eigenen Viererkette, bei jedem Rückpass wird das Publikum unruhig und lässt sogar einige Pfiffe hören.
Pick grätscht seinen Gegenspieler am eigenen Sechzehner um und wirft ihm dann Schinderei vor. Skenderović springt sofort auf und schubst den aggressiven Lauterer um. Beide sehen Gelb und der fällige Freistoß von der Seite bringt nichts ein.
Gelbe Karte für Meris Skenderović (FC Carl Zeiss Jena)
Gelbe Karte für Florian Pick (1. FC Kaiserslautern)
Skarlatidis läuft alleine auf Coppens zu! Doch in Bedrängnis versucht er auf Hemlein rüberzulegen. Beim Pass verrutscht die Kugel und Coppens kann aufnehmen.
Die Ecke von Gabriele wird gefährlich, weil Kraus am ersten Pfosten hochspringt, als Lennart Grill schon auf dem Weg ist. Glücklicherweise für den Verteidiger fliegt sein Kopfball aber übers Tor hinweg. Die folgende zweite Ecke bringt nichts ein.
Kircher flankt von der rechten Seitenlinie in den Lauterer Strafraumer. Aber Schad klärt zur Ecke.
Auf der anderen Seite probiert es Niklas Jahn auf seiner linken Seite nochmal. Gabriele marschiert quer durchs Mittelfeld, legt wieder raus auf den Teamkollegen. Jahns Schuss von außerhalb des Strafraums wird aber ebenfalls noch geblockt.
Nächste Chance für Pick, diesmal nach einer Ecke. Starke flankt den Ball herein und weit hinten wartet der Lauterer Top-Torschütze. Sein Flachschuss aufs lange Eck kann ein Verteidiger allerdings blocken.
Der frühe Rückschlag also für Lautern. Und sie wollen sofort antworten. Florian Pick schießt erst aus spitzem Winkel direkt auf den gut stehenden Jo Coppens. Kurz darauf zieht er außerhalb des Strafraums ab, aber Coppens fischt den Ball aus dem rechten Winkel.
Tooor für FC Carl Zeiss Jena, 0:1 durch Daniele Gabriele
Der Schütze schießt selbst. Gabriele wurde zuvor steil in den Strafraum geschickt und vom zu spät kommenden Grill umgeräumt. Den fälligen Elfmeter schießt es sicher ins linke Eck.
Gelbe Karte für Lennart Grill (1. FC Kaiserslautern)
Elfmeter für Jena!
Der erste Konter der Gäste über Skenderović, der weit links raus passt und Niklas Jahn findet. Der junge Jahn zieht von der Strafraumkante ab. Der Schuss rollt rechts vorbei. Am zweiten Pfosten lief noch Dominick Bock ein, verpasste aber um zwei Meter.
Spielbeginn
In der Westkurve protestieren die Lauterer Fans und verlassen demonstrativ das Stadion. Wann sie wiederkommen oder ob sie einfach nur umziehen wollen, ist noch ungewiss.
Welche Worte die Trainer vor dem Spiel auch finden mochten. Am Ende des Tages gilt für beide Teams eigentlich nur ein Sieg, um endlich wieder Ruhe ins Umfeld zu bringen. Deswegen können sich die Zuschauer wohl auf ein munteres Spiel freuen, das im Übrigen von Tobias Reichel gepfiffen wird. Ihm assistieren Tobias Endriß und Gaetano Falcicchio an den Seitenlinien.
Trotz der beiderseitigen Krisen nimmt Lautern also weiterhin die Favoriten-Rolle in Kauf, was dem Jenaer Trainer Fröhlich auch vollkommen recht ist: "Wer gibt denn, wenn man auf die Tabelle blickt, jetzt noch einen Pfifferling auf uns? Sicher kaum einer! Vielleicht ist genau das die Chance. Und wenn die Mannschaft dies auch als Chance begreift, ist genau der Punkt für den Neuanfang." Dafür nimmt der neue Coach Nico Hammann und Marius Grösch aus der Starelf und ersetzt sie durch Niklas Jahn und Meris Skenderović.
Auch für heute wurden schon etwa 14.000 Tickets im Vorverkauf abgesetzt. Den Mythos Betze lässt sich Lautern also nicht nehmen. Entsprechend forsch präsentierte sich Schommers im Vorfeld des Spiels: "Wir spielen zu Hause und haben eine klare Vorstellung, die wir auf den Platz bringen wollen. Wir wollen aktiv sein und dem Gegner unseren Spielstil aufdrücken." Wieder dabei helfen wird Andri Rúnar Bjarnason, der nach einem Muskelbündelriss erstmals seit dem dritten Spieltag wieder im Kader steht.
Sportlich muss sich natürlich auch der 1. FCK noch deutlich steigern. Die erhoffte Trendwende blieb unter Boris Schommers vorerst aus. Einem Unentschieden zum Auftakt folgte die bereits erwähnte Ernüchterung in Duisburg. Und auch der Betzenberg gab der Mannschaft noch keinen sichtbaren Halt: Zwar holte Lautern zuhause schon vier Unentschieden, blieb ansonsten aber sieglos. Immerhin lohnt sich für den Gastgeber ein Blick auf das letzte Duell mit Jena. Denn im vergangenen März setzten sich die Roten Teufel vor 18.000 Zuschauern gegen Jena durch, gewannen deutlich mit 4:1.
Doch beim heutigen Gegner aus Jena ist zumindest die sportliche Lage noch deutlich prekärer. Nach zehn Spielen steht der FCC mit nur einem Punkt da. Mit sieben erzielten Toren stellt man die schwächste Offensive der Liga. Und die jüngste Niederlage gegen Duisburg, bei der man 86 Minuten in Überzahl spielte, führte zum Rausschmiss von Chefcoach Lukas Kwasniok. Intererimstrainer Christian Fröhlich fährt also mit viel Ballast auf den Betze und fasste im Vorfeld passend zusammen: "Wir haben genügend eigene Probleme. Wir sollten mal ganz bei uns bleiben."
In der Pfalz geht es auch in dieser Saison drunter und drüber. Statt um den Aufstieg zu spielen, steht man inzwischen auf einem Abstiegsplatz. Trainer Sasha Hildmann wurde schon vor drei Wochen von Boris Schommers ersetzt. Und jetzt zerfällt auch noch die Führungsebene des Vereins: Jürgen Kind und Paul Wüst sind mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern im Aufsichtsrat des e.V. zurückgetreten und der Vertrag mit Sport-Geschäftsführer Martin Bader wird nicht verlängert. Für den viermaligen deutschen Meister scheint tatsächlich die schwärzeste Stunde anzubrechen.
Herzlich Willkommen an diesem Samstagnachmittag. Um 14:00 Uhr treffen auf dem Betzenberg die krisengeschüttelten Drittligisten des 1. FC Kaiserslautern und dem FC Carl Zeiss Jena aufeinander.
Liverpool hatte die bessere Kater.
— Jesse Marsch, Trainer RB Salzburg, nach dem CL-Spiel gegen den FC Liverpool.