Ohne seinen gesperrten Trainer Tim Walter hat der Hamburger SV im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga den nächsten Rückschlag kassiert. Wegen seiner Roten Karte bei der Niederlage beim Karlsruher SC (2:4) eine Woche zuvor musste der 47-Jährige von der Tribüne aus das 0:0 seiner Mannschaft im Nordduell gegen Holstein Kiel ansehen. Durch das Remis rutschte HSV auf den Aufstiegsrelegationsplatz ab. Den Kielern gelang nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen immerhin ein Achtungserfolg.
Vor 57.000 Zuschauern im abermals ausverkauften Volksparkstadion begann der von Walters Assistenten Merlin Polzin, Filip Tapalovic und Julian Hübner betreute HSV dominant. Die Gastgeber erspielten sich zahlreiche Chancen und ließen in der ersten halben Stunde die Kieler kaum zum Zuge kommen. Holsteins Torwart Robin Himmelmann war der am meisten beschäftigte Spieler der Gäste. Allein Hamburgs Torjäger
Robert Glatzel hatte vor der Pause drei Möglichkeiten zur Führung (3., 12., 21.).
Die vom wieder genesenden Kapitän
Sebastian Schonlau organisierte HSV-Defensive wurde zunächst nur selten gefordert. Den ersten nennenswerten Schuss auf das Tor der Hamburger gab
Philipp Sander in der 36. Minute ab. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatte der Ex-HSV-Profi
Lewis Holtby, der aus kurzer Entfernung an Torwart Daniel
Heuer Fernandes scheiterte.
Nach dem Wechsel war die Dominanz der Hamburger nicht mehr so groß. Oft war der letzte Pass im letzten Drittel zu ungenau, um zu klareren Chancen zu kommen. Ransford
Königsdörffer (56.) sorgte mit einem Schuss für Gefahr vor dem Kieler Tor. In der Nachspielzeit vergab der diesmal unglücklich agierende Glatzel mit der Hacke die Chance zum HSV-Sieg. (dpa)