Fazit:
Mit 1:0 gewinnt St. Pauli beim 1. FC Nürnberg und sichert sich damit im ersten Spiel unter Schultz-Nachfolger Fabian Hürzeler den ersten Sieg. Tabellarisch ziehen die Hamburger damit am Club vorbei und reihen sich vorübergehend auf Rang zehn der engen Tabelle ein. Dennoch war bei diesem Dreier bei Weitem nicht alles Gold, was glänzte. Bereits die Pausenführung war angesichts zweier Nürnberger Großchancen vor der Pause leicht schmeichelhaft, ehe auch im zweiten Durchgang gute Chancen für den Ausgleich der Mittelfranken vorhanden gewesen wären. Letztlich brachten die Kiezkicker das knappe Ergebnis aber gut über die Zeit und boten in einem fehlerarmen Spiel unterm Strich eben auch deutlich weniger an als die Rot-Weißen.
Spielende
Gyamerah findet mit einem flachen Ball vom rechten Flügel aus keinen Abnehmer im Strafraum der Hamburger, die sofort zum Konter ausschwärmen, dann aber clever das Tempo herausnehmen. Maurides zieht dann das Foul gegen Geis. Abgezockt.
Wieder schlagen die Mittelfranken nur auf Verdacht einen Ball hoch in den Strafraum der Norddeutschen. Beifus ist zur Stelle und gibt per Kopf sicher zu Vasilj zurück, der das Leder sofort unter sich begräbt.
Gelbe Karte für Markus Weinzierl (1. FC Nürnberg)
Shuranov geht vor der FCN-Bank im Zuge eines gewöhnlichen Zweikampfs zu Boden, der sogar gepfiffen wird. Weinzierl springt daraufhin energisch auf. Der Unparteiische kühlt das Gemüt des Club-Trainers mit der Gelben Karte ab.
Stolze sechs Minuten gibt es jetzt noch on top. Bekommt der FCN noch die Chance auf den Ausgleich?
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 6
Beide Trainer wechseln erneut. Die reguläre Spielzeit ist derweil fast abgelaufen.
Einwechslung bei FC St. Pauli: Afeez Aremu
Auswechslung bei FC St. Pauli: Lukas Daschner
Einwechslung bei 1. FC Nürnberg: Florian Hübner
Auswechslung bei 1. FC Nürnberg: Christopher Schindler
Tempelmann treibt die Kugel durchs Zentrum nach vorne und bedient dann Nischalke, der sich aus sechs Metern jedoch viel zu viel Zeit mit dem Abschluss lässt. Anstatt direkt zu schießen, zögert der 19-Jährige, sodass die Hamburger ausreichend Zeit haben, den Weg zum Tor zuzustellen.
Gelbe Karte für Nikola Vasilj (FC St. Pauli)
FCSP-Keeper Vasilj lässt sich bei der Ausführung eines Freistoßes etwas zu viel Zeit für den Geschmack des Schiedsrichters, der Gelb wegen Zeitspiels zeigt.
Gelbe Karte für Jermain Nischalke (1. FC Nürnberg)
Nischalke räumt Afolayan nahe der Seitenlinie ab. Klare Gelbe Karte.
Der FCN zieht kurzzeitig Powerplay auf. Der Reihe nach werden aber die Abschlüsse von Tempelmann, Flick und Nürnberger allesamt erfolgreichg eblockt. Das Tor der Hamburger bleibt vernagelt.
Dem Club, der kaum noch zu nennenswerten Abschlüssen kommt, rennt zunehmend die Zeit davon. Die Kiezkicker verwalten die Führung sehr gut.
Die letzten zehn Minuten laufen und Weinzierl wechselt erneut doppelt. Lohkemper und Nischalke sollen die drohende Heimniederlage irgendwie noch abwenden.
Einwechslung bei 1. FC Nürnberg: Jermain Nischalke
Auswechslung bei 1. FC Nürnberg: Mats Møller Dæhli
Einwechslung bei 1. FC Nürnberg: Felix Lohkemper
Auswechslung bei 1. FC Nürnberg: Kwadwo Duah
Paqarada sucht Daschner mit einer hohen Flanke zum zweiten Pfosten, aber Nürnberger ist dazwischen und klärt per Kopf zur Ecke, die nichts weiter einbringt.
Die Rot-Weißen probieren viel, beißen sich aber an der gut postierten Defensive der Hamburger zumeist die Zähne aus. Immer wieder bleiben nur hohe Bälle auf Verdacht oder Abschlüsse aus der zweiten Reihe, was für den FCSP unterm Strich zu einfach zu verteidigen ist.
Kwadwo Duah zieht vom rechten Strafraumeck aus ab und Nikola Vasilj ist noch entscheidend dran, sodass der stramme Schuss am Pfosten vorbei fliegt. Der Schiedsrichter hat es jedoch nicht gesehen und entscheidet zum Ärger der Mittelfranken auf Abstoß.
Hürzeler schickt jetzt auch Neuzugang Maurides ins Rennen. Der Brasilianer übernimmt für den etwas blassen Otto.
Einwechslung bei FC St. Pauli: Maurides
Auswechslung bei FC St. Pauli: David Otto
Nürnberg macht zunehmend auf und läuft immer wieder in Umschaltsituationen, bei denen der FCSP jedoch die Konsequenz vermissen lässt. Die Kiezkicker müssen aufpassen, sich nicht auf einen offenen Schlagabtausch einzulassen.
Daschner ist nicht im Dribbling nicht vom Ball zu trennen, kommt aber nicht in eine Abschlussposition. Am Ende ist der Winkel etwas zu spitz. Der Rechtsschuss geht deutlich drüber.
Weinzierl unterbricht die Partie, um zwei frische Kräfte zu bringen. Es kommen Goller und Shuranov.
Einwechslung bei 1. FC Nürnberg: Erik Shuranov
Auswechslung bei 1. FC Nürnberg: Christoph Daferner
Einwechslung bei 1. FC Nürnberg: Benjamin Goller
Auswechslung bei 1. FC Nürnberg: Jens Castrop
Geis zieht eine Ecke von rechts hoch an den ersten Pfosten, wo Schindler per Kopf in die Mitte verlängern will. Der eingewechselte Afolayan steht jedoch gut und kann klären.
So ist es. Connor Metcalfe muss runter. Das ist die Chance für Neuzugang Oladapo Afolayan, sich erstmals im Dress der Norddeutschen zu beweisen.
Einwechslung bei FC St. Pauli: Oladapo Afolayan
Auswechslung bei FC St. Pauli: Connor Metcalfe
Metcalfe, der nach dem Zweikampf mit Schindler schnell wieder auf den Beinen war, zeigt an, dass er scheinbar doch etwas mehr abbekommen hat. Er liegt schon wieder am Boden. Sieht nicht so aus, als ginge es weiter.
Kwadwo Duah schickt Mats Møller Dæhli über links, der sich den Ball im Sechzehner auf den rechten Fuß legt, dann jedoch nur Marcel Beifus anschießt.
Schindler muss nach Zweikampf mit Metcalfe auf dem Feld behandelt werden. Nach knapp zwei Minuten steht er jedoch wieder. Sieht so aus, als ginge es weiter.
Nach einem Pass in die Tiefe lässt Castrop auf Verdacht für Daferner durch, der die Situation jedoch falsch interpretiert und nicht in die Schnittstelle startet. Symptomatisch für das nicht sehr stimmige Zusammenspiel nach vorne bei Club.
Auf der anderen Seite probiert Tempelmann es aus der zweiten Reihe. Der flache Linksschuss aufs rechte untere Eck rauscht jedoch gut einen Meter am Pfosten vorbei.
Nach einem Geis-Fehlpass schwärmen die Kiezkicker aus und wieder ist es Hartel, der Daschner in Szene setzt. Der löffelt die Kugel mit links in Richtung Tor. Die Mischung aus Torschuss und Hereingabe fliegt jedoch drüber. Abstoß Nürnberg.
Hartel nimmt Tempo auf und findet Daschner mit einem starken Diagonalball. Aus spitzem Winkel zieht der auch direkt ab. Vindahl Jensen steht im kurzen Eck jedoch gut und kann das Geschoss per Faustabwehr entschärfen.
Die Mannschaften sind zurück auf dem Feld und bei den Gästen bleibt etwas überraschend Dźwigała in der Kabine, für den Beifus übernimmt. Der FCN macht unverändert weiter. Der Ball rollt wieder.
Einwechslung bei FC St. Pauli: Marcel Beifus
Auswechslung bei FC St. Pauli: Adam Dźwigała
Anpfiff 2. Halbzeit
Halbzeitfazit:
Mit 1:0 führt St. Pauli zur Pause beim 1. FC Nürnberg. Grundsätzlich war die Partie, die erst spät so richtig in Fahrt kam, sehr ausgeglichen. Beide Teams waren defensiv nicht übermäßig stark gefordert, weil den Offensivreihen insbesondere beim letzten Ball zumeist die Präzision fehlte. Als der FCN dann zunehmend stärker wurde, erzielten die Kiezkicker jedoch mit einem Medić-Kopfball nach Paqarada-Flanke das bislang einzige Tor des Tages (33.). Nach kurzer Phase des Sammelns agierten die Mittelfranken anschließend umso stärker, konnten sich bei gleich zwei guten Chancen aber nicht mit dem Ausgleich belohnen. Dennoch ist natürlich alles noch offen im Max-Morlock-Stadion.
Ende 1. Halbzeit
Großchance Nürnberg! Nach Vorstoß über links kommt die Kugel nun im Zentrum beim sträflich freien Tempelmann an, der genug Zeit hat, um den Ball sicher anzunehmen und dann aus knapp 16 Metern mit voller Wucht abzuziehen. Vaslij zuckt bei diesem Pfund nicht einmal, aber der Ball rauscht knapp links am Knick vorbei. Glück für den FCSP.
Die reguläre Spielzeit ist rum. Zwei Minuten beträgt der Nachschlag in der ersten Hälfte.
Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 2
Die Rot-Weißen probieren es weiter, aber die Gäste aus dem Norden stehen defensiv gut und ersticken die Vorstöße über die Flügel sehr gut im Keim.
Auf der anderen Seite nimmt Leart Paqarada einen hohen Diagonalball nicht etwa an, sondern geht mit seiner Direktabnahme maximales Risiko. Belohnt wird er damit jedoch nicht. Der Ball geht deutlich vorbei. Abstoß Nürnberg.
Dicke Chance für Nürnberg! Nach Flanke von links rutscht die Kugel zu Jan Gyamerah durch, der aus knapp fünf Metern völlig unbehelligt mit links abschließen kann. Jedoch schließt er nahezu direkt auf Nikola Vasilj ab, der mit einem starken Reflex rettet.
Die Mittelfranken zeigen sich durchaus beeindruckt von dem Rückstand. St. Pauli strahlt im Moment deutlich mehr Sicherheit aus und lässt den Ball gut laufen. Beim Vorstoß über links kommt das fahrige Zuspiel von Daschner jedoch nicht bei Otto an.
Tooor für FC St. Pauli, 0:1 durch Jakov Medić
St. Pauli greift über rechts an und erzielt jetzt das Tor zum 1:0. Paqarada zieht die Flanke mit dem linken Fuß giftig zum Tor hin, wo Medić komplett blank steht. Per Kopf drückt er die Kugel aus sechs Metern halbrechts aufs Tor, wo Vindahl Jensen grundsätzlich gut steht und auch dran ist. Jedoch kann er den Einschlag nicht verhindern und legt sich den Ball dabei selbst ins Netz.
Møller Dæhli nähert sich dem Sechzehner und könnte Castrop schicken. Stattdessen ist erneut der Abschluss aus der Distanz das Mittel der Wahl. Der Rechtsschuss aus 18 Metern kommt nicht ungefährlich aufs linke untere Eck, aber Vasilj ist rechtzeitig unten und hält den Ball sicher fest.
Daferner wirft sich mit dem Kopf in eine extrem scharfe Hereingabe von links hinein, bekommt jedoch weder Druck noch Kontrolle in den Ball, der deutlich rechts am Kasten der Kiezkicker vorbei fliegt. Abstoß FCSP.
Nach einer schwachen Ecke von links bekommt St. Pauli die Kugel zunächst nicht weg. Møller Dæhli kann über links erneut vorstoßen und die Kugel scharf auf den zweiten Pfosten ziehen. Dazwischen taucht Vasilj unter dem Ball hindurch, wodurch das Tor kurzzeitig offen ist. Castrop steht jedoch ebenfalls nicht gut und kommt nicht zu einem Abschluss.
Gelbe Karte für Manolis Saliakas (FC St. Pauli)
Saliakas räumt Møller Dæhli ab und sieht dafür die erste Gelbe Karte der Partie. Vertretbar.
Es ist nicht so, als ließen beide Teams defensiv nichts anbrennen. Vielmehr greifen sowohl die Nürnberger als auch die Hamburger ein Stück weit mit angezogener Handbremse an. Die defensive Grundordnung bleibt stets aufrecht erhalten, wodurch keine Überzahlsituationen entstehen. Dem letzten Ball fehlt außerdem stets die Präzision, wodurch nennenswerte Abschlüsse Mangelware bleiben.
Wieder schwärmen die Kiezkicker über links aus. Dieses Mal ist es wieder der emsige Flügelflitzer Paqarada, dessen Flanke jedoch zu scharf vors Tor kommt. Vindahl Jensen ist zur Stelle und fängt den Ball sicher ab.
Daschner hat viel Platz auf dem linken Flügel, aber Geis antizipiert die Hereingabe perfekt und kann das Leder abfangen.
Eine Viertelstunde ist rum und inzwischen ist bei beiden Teams nach verhaltenem Beginn richtig viel Zug zum Tor zu erkennen. Lediglich dem letzten Ball fehlt auf beiden Seiten noch die Präzision.
Leart Paqarada hat auf dem linken Flügel richtig viel Platz und spielt anstelle einer hohen Flanke einen überlegten Flachpass in den Rückraum, wo Lukas Daschner völlig frei ist. Seinem Schuss aus 15 Metern, der erfolgreich von der Club-Abwehr geblockt wird, fehlt jedoch die Präzision.
Der nächste Abschluss der Mittelfranken: Lino Tempelmann zieht aus dem Lauf heraus aus 16 Metern mit rechts ab, aber die Kugel kommt zu flach und zentral auf den Kasten von Nikola Vasilj, der das Leder sicher unter sich begräbt.
Daschner erobert im gegnerischen Drittel die Kugel und bedient dann Metcalfe mit einem Querpass. Der zögert jedoch erst zu lange mit dem Abschluss und lässt sich im Zweikampf dann von Schindler das Leder abluchsen.
Nach einer Flanke vom rechts macht der FCN den zweiten Ball fest. Flick probiert es daraufhin einfach mal aus der zweiten Reihe. Sein Rechtsschuss aus 20 Metern geht jedoch deutlich vorbei. Abstoß St. Pauli.
Erste Vorstöße bleiben auf beiden Seiten ergebnislos. Die bislang noch schleppende Partie ist von Mittelfeldgeplänkel geprägt.
Die Gäste finden insgesamt besser in die Partie und lassen den Ball gut laufen. Der Club ist in den ersten Minuten defensiv gefordert, steht aber bislang gut.
Anpfiff im Max-Morlock-Stadion. Nürnberg tritt in roten Trikots über schwarzen Hosen an. Die Gäste aus dem Norden sind derweil ganz in Weiß gekleidet. Los geht's.
Spielbeginn
42 Mal standen sich beide Mannschaften bislang gegenüber und grundsätzlich spricht die Bilanz leicht für die Mittelfranken, die 15 dieser 42 Partien für sich entschieden haben (13 Remis, 14 Niederlagen). Zuletzt war das Duell jedoch klar in Händen der Norddeutschen, die seit elf Pflichtspielen gegen den Club ungeschlagen sind (sechs Siege, fünf Remis). Auswärts in Nürnberg holte St. Pauli dabei zuletzt 13 von 15 möglichen Punkten.
Die erste Startelf des erst 29-jährigen Trainerneulings der Kiezkicker weicht auf vier Positionen von der letzten Startformation ab, die Timo Schultz im November beim 4:4 in Karlsruhe aufs Feld schickte. Nicht mehr nur zur ersten Elf gehören Eggestein, Beifus, Aremu (alle drei Bank) und Smith (erkrankt). Neu dabei sind dafür Medić, Otto, Metcalfe und Mets, der nach Leihe vom FC Zürich sein Debüt im Dress der Kiezkicker gibt.
Beim FC St. Pauli beginnt heute ein neues Kapitel. Nachdem Publikumsliebling Timo Schultz in der Winterpause seine Koffer packen musste, woraufhin die Anhänger per Petition vergeblich eine Rücknahme der Kündigung einforderten, leitet nun Nachfolger Fabian Hürzeler erstmals ein Pflichtspiel der Hamburger, die nur ein einziges ihrer letzten 14 Pflichtspiele gewinnen konnten (sieben Remis, sechs Niederlagen).
Auf einem Abstiegsplatz hätte auch der Club überwintern können, wenn nicht im bislang letzten Pflichtspiel ein 2:1-Heimsieg über den SC Paderborn geholt worden wäre. Im Vergleich zu diesem Spiel verändert Markus Weinzierl seine Startelf heute auf drei Positionen: Für den verletzten Stammtorhüter Christian Mathenia debütiert Alkmaar-Leihgabe Peter Vindahl Jensen zwischen den Pfosten. Außerdem spielen Fabian Nürnberger und Schalke-Leihgabe Florian Flick für Erik Wekesser (Kreuzbandverletzung) und Jamie Lawrence (Innenbandriss im Knie).
Beide Teams haben nach durchwachsener Hinrunde etwas gutzumachen. Die Rot-Weißen holten nur 19 Punkte aus den ersten 17 Ligaspielen und überwinterten auf Rang elf. Die Kiezkicker hingegen fuhren sogar noch zwei Zähler weniger ein und standen in den vergangenen elf Wochen einzig wegen der besseren Tordifferenz als die punktgleichen Teams Bielefeld und Magdeburg über dem Strich.
Guten Tag und herzlich willkommen aus dem Max-Morlock-Stadion. Hier empfängt der 1. FC Nürnberg heute um 13:30 Uhr den FC St. Pauli im Rahmen des 18. Spieltags der 2. Fußball-Bundesliga.
Ich glaube, er hat ein Rudel gebildet.
— Hans Meyer kommentiert eine Rote Karte gegen Leverkusens Placente